Thüringens Bevölkerungszahl sank im Jahr 2008

Am 31. Dezember 2008 hatte Thüringen 2267763 Einwohner, 1118827 Personen männlichen und 1148936 weiblichen Geschlechts.
Damit verringerte sich nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik Thüringens Bevölkerungszahl von Januar bis Dezember 2008 um 21456 Personen bzw. 0,9 Prozent. Das war ein um 465 Personen geringerer Bevölkerungsverlust als im Jahr 2007.

Der Einwohnerrückgang 2008 resultierte aus einem Wanderungsverlust von 12,7 Tausend sowie einem Sterbefallüberschuss von rund 8,9 Tausend Personen.
Im Jahr 2007 betrug der Wanderungsverlust ca. 13,3 Tausend und der Sterbefallüberschuss 8,6 Tausend Personen.
Täglich ‚verlor‘ Thüringen im Jahr 2008 durchschnittlich 59 Einwohner: 28 Männer und 31 Frauen (davon 18 Männer und 16 Frauen durch Wanderungsverlust).

Im vergangenen Jahr gab es 17332 Lebendgeborene sowie 26276 Sterbefälle.
Da im Vergleich zum Jahr zuvor einerseits 156 Thüringer Babys mehr zur Welt kamen und andererseits 464 Personen mehr starben, fiel der Gestorbenenüberschuss um 308 Personen höher aus als im Jahr 2007.

Den 33660 Zuzügen nach Thüringen (Jahr 2007: 31478) standen im Jahr 2008 genau 46353 Fortzüge (Jahr 2007: 44788) über die Bundeslandgrenzen gegenüber.
Damit ist die Verringerung des Wanderungsverlustes auf eine größere Zunahme der Zahl der Zuzüge nach Thüringen als die der Fortzüge aus Thüringen zurückzuführen.
Die jährliche Wanderungsbilanz Thüringens fiel gegenüber dem Ausland mit – 840 Personen negativ aus, weil der Wanderungsverlust der deutschen Bevölkerung (-1 823 Personen) gegenüber dem Ausland im Jahr 2008 höher war als der Wanderungsgewinn Nichtdeutscher (983 Personen) aus dem Ausland.

Regionale Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2008 – Drei kreisfreie Städte mit leichtem Plus
Wie stellt sich die regionale Untersetzung des Landesergebnisses dar?
Nur die kreisfreien Städte Erfurt, Weimar und Jena meldeten ein leichtes Plus zwischen 0,2 und 0,6 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in diesen Städten zusätzlich viele junge Menschen wohnen, die sich im Studium oder in der Ausbildung befinden.
In den kreisfreien Städten Suhl, Gera und Eisenach sowie in allen Landkreisen konnte der Bevölkerungsrückgang nicht gestoppt werden. Günstiger als im Landesdurchschnitt von – 0,9 Prozent lagen neben den drei Städten mit Zuwachs nur die Stadt Eisenach (- 0,6 Prozent), der Landkreis Nordhausen (- 0,7 Prozent) und der Saale-Holzland-Kreis (- 0,8 Prozent). Ziemlich im Landesschnitt entwickelten sich der Ilmkreis, sowie die Landkreise Eichsfeld, Gotha und der Unstrut-Hainich-Kreis. Die größten Verluste gab es in der Stadt Suhl (- 2,1 Prozent) sowie im Kyffhäuserkreis (- 1,8 Prozent) und in den Landkreisen Greiz und Sonneberg (je – 1,7 Prozent).

Die Stadt Jena konnte als einzige Stadt unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen sowohl beim Saldo von Geburten und Gestorbenen als auch beim Wanderungssaldo ein Plus erzielen.
Mit 1071 Lebendgeborenen gab es in diesem Zeitraum 159 neue Erdenbürger mehr als Todesfälle und mit 6606 Zuzügen und 6127 Fortzügen gewann die Stadt weitere 479 neue Einwohner.
In Erfurt und Weimar basiert der Bevölkerungszuwachs 2008 allein auf einer positiven Wanderungsbilanz, denn in beiden Städten gab es mehr Todesfälle als Geburten. 590 bzw. 266 mehr Zu- als Fortzüge kompensierten den Gestorbenenüberschuss von 184 bzw. 49 Personen.
Dagegen gab es in Suhl, Gera und Eisenach und in allen Landkreisen mehr Fort- als Zuzüge und mehr Sterbefälle als Geburten. In Suhl betrug der Wanderungssaldo – 546 Personen und im Kyffhäuserkreis – 966 Personen. Auf 1 000 Einwohner bezogen entsprach das einem Verlust von 13 bzw. 11 Personen, ca. doppelt so hoch wie der Landesdurchschnitt von fast 6 Personen je 1000 Einwohner.

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