Weltspartag: Rendite erwirtschaften in Zeiten des Zinstiefs

Am 28. Oktober ist Weltspartag. Doch lohnt es sich in Zeiten des Zinstiefs überhaupt noch, sein Geld zu sparen? Und wenn ja, wie gelingt es, Rendite zu erwirtschaften und das Vermögen zu mehren? Die richtige Anlagestrategie zu finden ist heute deutlich komplizierter als vor zehn oder zwanzig Jahren. Marcel Schwarz, Leiter der HypoVereinsbank Filiale in Eisenach hat Antworten auf die drängendsten Fragen zur Geldanlage.

Zu welcher Anlagestrategie raten Sie Ihren Kunden im Niedrigzinsumfeld?
Marcel Schwarz: Das aktuelle Umfeld bleibt für Anleger herausfordernd. Langfristig garantiert nur ein klug ausbalanciertes Portfolio den Anlageerfolg. Dabei sind – vor allem anderen – die persönlichen Präferenzen und Lebensumstände des Anlegers ausschlaggebend: Geht es ihm darum, sein Vermögen nachhaltig zu steigern? Kann er sein Kapital langfristig gebunden anlegen, um beispielsweise seine Altersvorsorge zu optimieren? Und welche liquiden Rücklagen werden benötigt, um laufende Kosten, wie zum Beispiel ein Darlehen für das Eigenheim, zurückzuzahlen. Jeder Anleger muss für sich entscheiden, welche Risiken er eingehen will, um die sich bietenden Chancen zu nutzen. Ein erfahrener Bankberater kann hier unterstützend zur Seite stehen.

Worüber sollten sich Kunden bei der Suche nach der richtigen Anlagestrategie Gedanken machen?
Marcel Schwarz: Es ist hilfreich, wenn sich Kunden bereits im Vorfeld einer Beratung über ihre Erwartungen und Ziele bei der Geldanlage klar werden und diese deutlich an ihren Berater kommunizieren. In den persönlichen Finanz- und Anlageplan sollten darüber hinaus neben Angaben zu den persönlichen Verhältnissen und den Erfahrungen im Bereich der Geldanlage auch die Liquiditätssituation, also aktuelle Einnahmen und Ausgaben sowie die Vorsorge- und Vermögenssituation aufgenommen werden. All diese Informationen werden vom Berater dokumentiert, wie beispielsweise im Rahmen unserer Beratung mit dem HVB FinanzKonzept, anschließend analysiert, um dann in den Anlagevorschlag mit einzufließen.

Sind Investitionen in Aktien angesichts der turbulenten Märkte überhaupt noch sinnvoll?
Marcel Schwarz: Die Investition in Aktien bietet Renditechancen, birgt aber auch Risiken. Um das Portfolio stabiler zu halten, empfiehlt es sich die Risiken und damit die Anlagemittel auf verschiedene Anlageformen zu verteilen. Erfahrungsgemäß weist ein gut balanciertes Portfolio erheblich geringere Schwankungen auf als ein einzelnes Wertpapier. Darüber hinaus raten wir unseren Kunden zu Geduld und Disziplin, denn Schwankungen an den Börsen lassen sich durch Durchmischung zwar verringern, aber nicht ausschließen. Je länger jedoch die Anlagedauer, umso geringer fallen kurzfristige Schwankungen ins Gewicht. Indes können auch bei längerfristiger Anlagedauer negative Renditen über die gesamte Laufzeit nicht ausgeschlossen werden. Zudem sollte der Anleger diszipliniert handeln. Auf Basis der individuellen Ziele wird eine Anlagestrategie festgelegt. Diese sollte nachhaltig verfolgt werden.

Welche Anlagestrategie empfehlen Sie Ihren Kunden für den langfristigen Erfolg?
Marcel Schwarz: Vor allem in der Anfangsphase eines Sparplans kann man, um die Wirkung von Kursschwankungen auszugleichen, monatlich konstante Beträge etwa zum Erwerb von Fondsanteilen ansparen. Während Kunden bei steigenden Kursen mit einer festen Sparrate weniger Fondsanteile erhalten, erhöhen sich die Chancen, vom Kursanstieg zu profitieren bei niedrigen Aktienkursen, da bei gleichbleibenden Raten dann mehr Anteile gekauft werden können. Diesen Zusammenhang nennt man Durchschnittskostenprinzip oder ‚Cost-Average-Effekt‘.

Raten Sie Ihren Kunden zu Investitionen in „Betongold“?
Marcel Schwarz: Im Rahmen einer individuell maßgeschneiderten Anlagestrategie kann neben der Geldanlage in Wertpapieren gerade im Zinstief auch der Kauf einer Immobilie, egal ob zur Vermietung oder als Eigenheim, ein wichtiger Baustein sein. Wer sich jetzt für den Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung entscheidet, der kann die Niedrigzinsphase nutzen, um schneller in den Besitz einer abbezahlten Immobilie zu kommen. Diese kann wiederum Teil der Altersvorsorge werden.

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