20 Jahre „Gute-Laune-Versprüher“ in Eisenach

Bekleidet mit blauem Blouson, höflich und respektvoll – so sahen sie aus, die Stadtführer des 19. Jahrhunderts.
Bereits vor rund 150 Jahren entwickelte sich in Eisenach eine Zunft, die sich «Stadtführer» nannte.
Über die Jahre hinweg entwickelte sich deren Beruf immer weiter und während es in der DDR-Zeit der «Stadtbilderklärer» war, welcher Touristen durch Eisenach führte, so sind es heute moderne Gästeführer.
Eins ist dabei in all den Jahren geblieben: die höfliche und fröhliche Art, welche die Gästeführer an den Tag legen.

Auch Eisenachs Oberbürgermeisterin, Katja Wolf (Linke), weiß dies zu schätzen. Zu einer Feierstunde am heutigen Donnerstag erklärte die Chefin der Wartburgstadt diese Wertschätzung und freute sich dabei, als Gast auf einem «besonderen Geburtstag» zu sein.
Denn am heutigen Tag feiert der Verein der Eisenacher Gästeführer e. V. sein 20-jähriges Bestehen. «Sie sind mit ihrer Arbeit ein wichtiger Baustein für unsere Stadt, dem man gar nicht genug Anerkennung zukommen lassen kann», erklärte Wolf in ihrem Grußwort. Dabei berichtete sich auch vom «Versprühen von Lebensfreude und einem großen, positiven Mitteilungsbedürfnis», das die Gästeführer Eisenachs immer wieder zeigen.

Freude über die wohlwollenden Worte der OB zeigte sich dabei ganz besonders bei Ulrike Frank. Denn auch sie hatte bei der Feierstunde einiges zu berichten. Unter dem Motto «Zwanzig Jahre in Zwanzig Minuten» gab Frank einen kurzweiligen Einblick in die Geschichte des Gästeführervereins und erzählte dabei manche Anekdote. So hatten die Vereinsmitglieder auf einer Studienfahrt nach Hannoversch Münden z. B. selber erfahren müssen, welche «Qualen» ein Tourist bei einer Stadtführung unter Umständen erleiden muss.

Die Führer selber hatten sich an diesem Tag einmal die Fachwerkstadt in Niedersachsen angesehen. Während ihrer Stadttour hatte es dabei stark zu regnen begonnen «und für einige von uns war es das erste Mal, dass wir erfuhren, wie schwer es sein kann sich bei einem solchen Wetter auf historische Fakten zu konzentrieren», führte Frank scherzhaft aus.
Jährlich finden solche Studienfahrten des Vereins statt und haben stets die Fortbildung der Eisenacher Gästeführer zum Ziel.

Doch nicht nur reisen tun die Mitglieder des Vereins. Vor allem engagieren sie sich in und für Eisenach. So sind es 40 verschiedene Veranstaltungen, von der Kostüm-Stadtführung bis zur historischen Buchlesung, die der Verein anbietet. Darüber hinaus sind dessen Mitglieder aber auch bei den kulturellen Höhepunkten der Stadt aktiv. So präsentieren sie sich beispielsweise beim Sommergewinn, zur Kinderkulturnacht, bei den Thüringer Bachwochen oder im Elisabethjahr aus ganz verschiedenen Perspektiven.
Immer mit dem Ziel, das Besondere der Wartburgstadt herauszustellen, gute Laune zu versprühen und als Vermittler zwischen Touristen und Eisenachern zu dienen.

Anzeige
Anzeige