Tourismus als Investition begreifen

Der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte (CDU) kritisiert die Ankündigung des Erfurter Oberbürgermeisters Andreas Bausewein, im Zuge von Sparrunden das Jahresthema Luther 2010 zu streichen. «Ich kann jede Kommune verstehen, die angesichts der Krise auch den Rotstift zücken muss. Aber der Tourismus und insbesondere die Lutherdekade sind keine Kostenfaktoren, sondern tatsächliche Investitionen. Genau so müssen wir auch damit umgehen. Bei Straßen oder Wasserrohren stellt das niemand in Zweifel, wenn es um Tourismus geht, wird mitunter so getan, als ob die Menschen auch von allein kommen. Jede Kürzung in dem Bereich wird leider dazu führen, dass wir schlechter aufgestellt sein werden. Gerade mit Blick auf die riesigen Chancen der Lutherdekade halte ich das für problematisch», so Hirte.

Hirte bekräftigte, dass er mit vollem Einsatz dafür streiten werde, dass der Bund Projekte in der Lutherdekade auch in Thüringen tatkräftig unterstützt. «Ohne Leistungen und auch Geld vor Ort wird es aber auch nicht gehen. Die Lutherdekade braucht die Unterstützung Aller! Insbesondere der Städte- und Kulturtourismus weisen gute Wachstumsraten auf. Auch insgesamt ist In den vergangenen Jahren der Anteil der Tourismusbranche am Bruttoinlandsprodukt gestiegen. Gerade in Zeiten, in denen die klassische Industrie schwächelt, ist es wichtig, auch andere Wirtschaftszweige weiter zu stärken.»
So hatte auch der Eisenacher Oberbürgermeister Matthias Doht in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung betont, dass Tourismus neben der Automobilindustrie mittlerweile das zweite wichtige Standbein Eisenachs sei. «Ähnliches gilt für alle unsere Städte. Wir müssen begreifen, dass Tourismus genauso Chefsache sein muss, wie jedes Vorhaben von industriellen Investoren. Und öffentliches Geld fließt in Form von Umsatz, Steuern und Arbeitsplätzen unmittelbar in die Region zurück.»

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