Zur Zukunft der Eisenach-Wartburgregion Tourismus GmbH (EWT)

Vor gut zwei Jahren hat der Wartburgkreis durch Übernahme von 33 1/3 Prozent der Gesellschaftsanteile an der Tourismus-Eisenach GmbH die gemeinsame Tourismusgesellschaft für die Wartburgregion (Eisenach-Wartburgregion Tourismus GmbH -EWT) mit begründet.
Diese Beteiligung erfolgte vor dem Hintergrund eines einheitlichen und für die touristischen Besonderheiten des Wartburgkreises gemeinsam mit der Stadt Eisenach wirtschaftlichen Handelns.
Denn Stadt und Landkreis müssen sich mit ihren Angeboten für Gäste ergänzen, damit der Tourismus weiter eine Erfolgsgeschichte für die Wartburgregion bleibt.
Zudem erfordern fast 5000 Beschäftigte in diesem Wirtschaftsbereich, der ohne kommunale Beteiligung nicht erfolgreich zu entwickeln ist, ein hohes Maß an Verantwortung.

Nach zwei Jahren erfolgreicher Arbeit, sowohl für die Stadt Eisenach, als auch für den Wartburgkreis, war die Zukunft der gemeinsamen Gesellschaft trotz allem offen.
Zum einen wünscht der Gesellschafter Stadt Eisenach einen Wechsel der Geschäftsführung und eine Erweiterung des Aufgabenspektrums Richtung Kultur, zum anderen wäre der Wartburgkreis durch diese Personalentscheidung gezwungen, vor zwei Jahren abgegebene Mitarbeiter wieder in der Kreisverwaltung zu beschäftigen. Dies wäre für die Gesellschaft mit finanziellen Einbußen verbunden.

Die Fortsetzung der Zusammenarbeit in der gemeinsamen Gesellschaft mit der Stadt Eisenach wurde im Wirtschaftsbereich Tourismus, unabhängig von der Entwicklung der EWT, vom Wartburgkreis zu keiner Zeit in Frage gestellt.

Vor diesem Hintergrund hat sich der Aufsichtsrat der Unternehmensbetreuungsgesellschaft (UBT) des Wartburgkreises, der für den Landkreis die Beteiligung an der Gesellschaft hält, für eine Fortsetzung der Arbeit in einer gemeinsamen Gesellschaft ausgesprochen.
In diesem Zusammenhang ist wichtig zu erwähnen, dass die Gesellschaft derzeit trotz unterschiedlicher Auffassungen der Gesellschafter erfolgreich arbeitet.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der UBT, Friedrich Krauser, hat im Gespräch mit dem Oberbürgermeister, Matthias Doht, in der vergangenen Woche Vorschläge unterbreitet, wie die Arbeit, die sowohl für den Kreis, als auch für die Stadt zu einer erheblichen Steigerung der Gäste- und Übernachtungszahlen in vergangenen Jahren beigetragen hat, künftig fortgesetzt werden kann.

Es wird vorgeschlagen, dass die EWT eine Betriebsstätte (Außenstelle) in der Kreisstadt Bad Salzungen einrichtet.
Dies hätte wesentliche Vorteile für Stadt Eisenach und Landkreis.

1. Die Gesellschaft bliebe in ihrer jetzigen Form als Dienstleister für die Wartburgregion bestehen.

2. Die Außenstelle könnte die Betreuung von Rhön, Thüringer Wald, Werratal und Hainich von Bad Salzungen aus mit den Mitarbeitern übernehmen, die der Wartburgkreis in die Gesellschaft abgegeben hat.

3. Die Finanzierung wäre für beide Gesellschafter kostenneutral und bliebe in der jetzigen Form erhalten.

4. Marketing und Werbung für die Wartburgregion würden weiterhin gemeinsam gestaltet.

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5. Sowohl die Stadt Eisenach, als auch der Landkreis könnten ihre jeweiligen Interessen besser zur Geltung bringen.

6. Die gemeinsame Gesellschaft sichert eine optimale Abstimmung in allen Fragen der regionalen Tourismusstrategie.

Darüber hinaus wurde vorgeschlagen, die Gesellschaft auch für die Beteiligung weiterer Kommunen zu öffnen.

Einerseits könnten so Städte und Gemeinden ihre Belange direkt in die Gesellschaft einbringen und andererseits damit auch für eine breitere finanzielle Basis für die Zukunft sorgen.
Eine gute Unterstützung für die Arbeit in den vier touristischen Bereichen des Landkreises ist dringend geboten.
Rhön, Thüringer Wald und Hainich sind auf die Neuordnung der Basisarbeit angewiesen und brauchen fachlich kompetente Ansprechpartner in der Region.

Die Geschäftsstelle der Werrataltouristik, deren Vereinsarbeit in gut geordneten Bahnen verläuft, kann in der Außenstelle in Bad Salzungen eine gute Heimat finden.

Wie wichtig gegenseitige Informationen und die Kenntnis unserer Heimat für Tourismusfachleute ist, haben die im September vom Wartburgkreis organisierten Infofahrten zu besonderen touristischen Zielen im Wartburgkreis gezeigt.

Darüber hinaus müssen die gut arbeitenden Touristinformationen Ansprechpartner haben, die sie bei Bedarf schnell und unkompliziert unterstützen können.

Gut vorbereitete Angebote, die von Gästen gewünscht und regional wie über-regional vertrieben werden, sollten die Grundlage für das Wachstum der Tourismuswirtschaft bilden.
Hier besteht Handlungsbedarf, wenn die Gaststätten und Übernachtungsbetriebe davon profitieren sollen.
Aber auch die sogenannten Leistungsträger sind gefragt und aufgefordert, sich aktiv am Angebotsmanagement zu beteilen.

Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Tatsache, dass auch die Gäste- und Übernachtungszahlen des 1. Halbjahres 2008 die Vertreter des Wartburgkreises optimistisch stimmen, hoffen wir auf die Bereitschaft der Verantwortungsträger der Stadt Eisenach, dass sie die Vorschläge prüfen und schnell entscheiden.

Landrat Reinhard Krebs appelliert an alle Beteiligten in Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung, sich ihrer gemeinsamen Verantwortung bewusst zu sein und Entscheidungen zu treffen, die langfristig für die Wartburgregion von Vorteil sind.

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