Alle Jahre wieder: Oberuferer Weihnachtsspiele an der Waldorfschule

Weihnachtsgeschichte mit Humor und Gesang

Die Cumpanei der Freien Waldorfschule Eisenach/Wartburgkreis sorgt auch in diesem Jahr wieder mit den Oberuferer Weihnachtsspielen für eine wunderbare Einstimmung auf die Weihnachtstage. Eine öffentliche Aufführung findet am Mittwoch, 20. Dezember, im Saal der Schule in Eisenach (Ernst-Thälmann-Straße 62) statt. „Das Christgeburtsspiel“ beginnt um 19.30 Uhr. Zur Cumpanei der Waldorfschule gehören Lehrer und Erzieher. Mit viel Professionalität, schauspielerischen und gesanglichen Glanzleistungen bringen sie ein Krippenspiel mit besinnlichen sowie augenzwinkernden Elementen auf die Bühne. Für viele Eisenacher ist Weihnachten ohne diese Tradition nicht mehr denkbar.

Das traditionsreiche Christgeburtsspiel stammt ursprünglich aus der deutschsprachigen, ehemals ungarischen Gemeinde Oberufer. Es stellt die Geburt Jesu in Versen mit viel Gesang und  humorvollen Einlagen dar. Das Besondere ist der donauschwäbische Dialekt der Oberuferer, der von den Darstellern gesprochen wird. So ist die Aufführung nicht nur ein besinnliches christliches, sondern auch ein ganz besonderes sprachliches Spiel. Zwischendurch gibt es viel zu lachen dank des fast schon derben Humors.

Hintergrund:
Das Oberuferer Weihnachtsspiel ist Teil eines Zyklus von Spielen um biblische Ereignisse – sogenannten Mysterienspiele, wie sie im Mittelalter häufig waren. Das Paradeis-Spiel, das Christgeburt-Spiel und das Dreikönig-Spiel wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Karl Julius Schröer wieder entdeckt und veröffentlicht. Benannt sind sie nach dem Entdeckungsort Oberufer, einem bis 1918/20 hauptsächlich von Deutschen besiedelten Dorf.
Der Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, gab eine leicht modifizierte Fassung dieser Spiele heraus und regte Aufführungen durch Lehrer der Waldorfschule an. Die Spiele werden seitdem alljährlich in Waldorfeinrichtungen um die Weihnachtszeit von Schülern, Lehrern, Mitarbeitern und manchmal auch Eltern oder mit der jeweiligen Einrichtung verbundenen Menschen aufgeführt.
Heutige Aufführungen halten sich gewöhnlich an den Originaltext, der sehr volksnah geschrieben und in einem der so genannten donauschwäbischen Dialekte in Reimen abgefasst ist. Es wird dabei viel gesungen, die ernsthaftere Handlung ist teilweise mit recht derbem Humor durchsetzt. Dazu kommt die volksnahe Verlagerung des biblischen Weihnachtsgeschehens in unsere Umwelt.

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