Eisenacher Ampelschaltung getestet

Die Stadtverwaltung Eisenach hat heute (20. März) von 9 bis 14 Uhr die Ampelschaltung in der Innenstadt getestet. Grund sind häufig auftretende Rückstaus im Innenstadtverkehr. «Wir wollen herausfinden, mit welcher Ampelschaltung der Verkehr am besten fließt», sagte Andreas Böhme. Er ist beim Amt für Tiefbau und Grünflächen unter anderem zuständig für die Eisenacher Ampeln. Gemeinsam mit den Experten Thomas Schmidt (Firma AVT Stoye) und Holger Herbrich (Firma HERVT) ist Andreas Böhme jetzt auf Ursachenforschung.

Schritt Nummer eins war heute die Vorrangregelung für Busse. Seit 1999 haben die Stadtbusse an den Eisenacher Ampeln vor allen anderen Verkehrsteilnehmern grünes Licht. Mithilfe von GPS-Sendern wird den Ampeln gemeldet, dass sich ein Bus nähert oder aber entfernt. Die Ampel schaltet dann automatisch für die Busse grün, alle anderen müssen warten. Technische Fehler bei den Sendern könnten dazu führen, dass die Ampel für die Autofahrer unnötig lange auf Rot steht und der Verkehr nicht mehr fließen kann.

«Genau diese Vorrangregelung haben wir für vier Stunden ausgeschaltet», erklärte Thomas Schmidt. Das betraf alle sieben Ampeln auf der Strecke vom Jugendclub Hohe Sonne in der Georgenstraße bis zur Tongrube. Notwendig war pro Ampelanlage nur ein kurzer Knopfdruck im Schaltkasten. «Das Steuergerät LISA kann jetzt keine Signale der Busse mehr empfangen», sagte Thomas Schmidt. Die Busse mussten sich in den regulären Verkehrsfluss einordnen.

Getestet worden sind heute auch verschiedene Ampelprogramme. Sie enthalten zum Beispiel unterschiedlich lange Rot- und Grünphasen. «Jede Stunde haben wir an den Ampeln ein anderes Programm ablaufen lassen», sagte Thomas Schmidt. Um zu kontrollieren, wie sich das auf den Verkehrsfluss auswirkt, gab es auch Testfahrten. Holger Herbrich ist mit seinem Auto auf der Strecke zwischen der Georgenstraße und der Tongrube unterwegs gewesen. Mit einer Stoppuhr hat er gemessen, wie viel Zeit er dafür pro Ampelprogramm gebraucht hat. Die Messwerte fließen in die Auswertung mit ein.
Hinzu kommen Daten, die die Ampeln über ihren Schaltkasten automatisch an einen Verkehrsrechner in Köln übermitteln.

Zwei bis drei Wochen wird es dauern, bis Ergebnisse feststehen. Möglicherweise müssen dann die Rot- und Grünphasen an den Ampeln anders getaktet und besser aufeinander abgestimmt werden. «Wir müssen sorgfältig auswerten, welche Ampelschaltung für Eisenach die beste ist», so Andreas Böhme. Ziel ist es, den Verkehr in der Innenstadt zügig vorankommen zu lassen. Der Test soll auch ermitteln, ob die bisherige Vorrangregelung für Busse weiterhin aufrecht erhalten wird.