Ergebnisse des Ampeltests: Ursachenforschung geht weiter Erste Änderungen an Ampeln erfolgt

«Wir haben die Eisenacher Ampeln überprüft, an einigen Anlagen nachjustiert und technische Fehler behoben», sagte Andreas Ludwig (Dezernent für Bauwesen und Umwelt). Er stellte heute (20. Mai) zusammen mit Jörg van der Schoor (Firma AVT Stoye / Verkehrstechnik) und Mitarbeitern der Stadtverwaltung Eisenach die Ergebnisse des Ampeltests vor. Dieser Test fand am 20. März statt und ist Teil der Ursachenforschung im Zusammenhang mit häufig auftretenden Rückstaus im Innenstadtverkehr.

Ein Ergebnis ist, dass an der Ampel Mühlhäuser Straße/Marktkauf zum Beispiel ein defekter Detektor (er ist zuständig dafür, dass die Ampel überhaupt schaltet) ausgetauscht worden ist. An den Ampeln Marktkauf /Tongrube sind außerdem neue Programme eingesetzt worden. Sie sollen dafür sorgen, dass die Ampelschaltung dort besser funktioniert. «Diese beiden Ampeln werden heute noch einmal auf bessere Funktionsfähigkeit getestet», sagte Andreas Ludwig.

Die Hoffnung der Experten besteht darin, dass sich die Verkehrslage in der Eisenacher Innenstadt jetzt verbessert. «Das wünschen wir uns, weil wir dann mit relativ wenig Aufwand und Kosten eine Lösung für das Verkehrsproblem ‚rote Welle‘ hätten», sagt Andreas Ludwig. Verlässliche Ergebnisse werden in zirka drei Wochen feststehen. So lange müssen der Verkehr und die Ampelschaltungen bei den jetzt veränderten Bedingungen beobachtet werden. Sollte es innerhalb dieses Zeitraums zu keiner Verbesserung kommen, tritt der nächste Schritt in Kraft: die Änderung der vorhandenen Ampelprogramme. Das würde neben hohem Zeitaufwand auch einen erheblichen Kostenfaktor (Schätzungen gehen von zirka 30.000 bis 40.000 Euro) bedeuten. Grund ist die Tatsache, dass dazu alle Verkehrsdaten überprüft und fehlende Daten gesondert erhoben werden müssen. Darauf folgen die Programmierarbeiten der Experten. Die Hard- und Software verschiedener Hersteller müssen über eine besondere Schnittstelle in die Schaltung der «grünen Welle» integriert werden. Das klappt in der Praxis nicht immer störungsfrei, dadurch kann es zu Anpassungsaufwand führen. Bei allen Änderungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Ampeln zu Stoßzeiten – zum Beispiel Feierabendverkehr – an ihre Kapazitätsgrenzen kommen.

Fest steht, dass der Öffentliche Personennahverkehr nicht allein dafür verantwortlich ist, dass der Eisenacher Innenstadtverkehr stockt. Das hat der Ampeltest im März ergeben. Die Vorrangschaltung für Busse ist an diesem Tag ausgeschaltet worden. Die Busse mussten sich in den regulären Verkehr einordnen. «Das hat keine wesentliche Verbesserung der Grünen Welle ergeben», teilte Andreas Ludwig mit. Vielmehr spielen andere Faktoren eine Rolle. Dazu gehört beispielsweise die Veränderung der Verkehrsströme nach Inbetriebnahme der Stadtautobahn sowie generelle Änderungen im Verkehrsverhalten. Auch die Sperrung der Brücke über den Mühlgraben hat Auswirkungen über die Rennbahn hinaus bis zur Mühlhäuser Straße.

Das Thema Ampeln und Ampelschaltungen ist innerhalb der Stadtverwaltung ein laufender Prozess. Da sich die Verkehrsströme ändern, werden jeweils die aktuellen Verkehrszahlen bei den Planungen zugrunde gelegt. Andreas Ludwig ist zuversichtlich, eine Lösung finden zu können. «Wir wollen, dass alle Verkehrsteilnehmer so reibungslos wie möglich unterwegs sein können und zügig vorankommen», sagte er. Es muss aber sorgfältig ausgewertet werden, welche Ampelschaltung und welche Veränderungen für Eisenach die besten sind.