Grundsteinlegung für Neubaustrecke der A 4 bei Eisenach

Anlässlich der Grundsteinlegung sagte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee: „Dieses Projekt zeigt die Stärken von PPP. Durch die Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit privaten Investoren kann dieser Unfall- und Stauschwerpunkt auf der A 4 schneller beseitigt werden. Davon profitieren Lkw-Verkehr und alle Autofahrer.“
An der Grundsteinlegung nahmen auch der Thüringer Verkehrsminister Andreas Trautvetter und Vertreter des Betreiberkonsortiums teil.

Minister Trautvetter würdigte das Verkehrsprojekt als eines der wichtigsten Straßenbauvorhaben im Freistaat. Im Ergebnis werde die Region um Eisenach spürbar entlastet. Für die Nutzer der A 4 zeichne sich eine deutliche Verbesserung der Verkehrsbedingungen ab. Mit der Neutrassierung, so Trautvetter, werde zugleich ein Nadelöhr der A 4 auf Thüringer Gebiet beseitigt.

Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens wurde ein Ausbau der bislang vierspurigen Autobahnstrecke dringend notwendig. Die Verkehrsprognosen gehen für das Jahr 2015 von täglich mehr als 70000 Kraftfahrzeugen aus. Eine bloße Erweiterung der derzeitigen gebirgigen Autobahnstrecke um zwei Spuren war nicht möglich. Im Verlauf des Planfeststellungsverfahrens wurde die Umfahrung der Hörselberge als optimale Lösung ermittelt.
Nach der A 8 in Bayern sind der Neubau und der Betrieb der Hörselbergumfahrung im Zuge der A 4 das zweite Bundesfernstraßenprojekt, das im Rahmen einer Konzession an einen Privaten übertragen wurde.

«Ich bemühe mich seit vielen Jahren um alternative Modelle im Straßenbau und erwarte mir von diesem Projekt einen außerordentlichen Qualitätssprung im Straßenbau», bekräftigte Minister Trautvetter.

„Wir wollen künftig mehr Tempo und Effektivität beim Erhalt der Autobahnen“, betonte Bundesbauminister Tiefensee. Dabei nutzen wir die Kompetenz unserer privaten Partner. Das ermöglicht neue Perspektiven im Autobahnbau. Selbstverständlich gelten die gleichen hohen Qualitätsstandards wie bei der konventionellen Realisierung.“

Am 16.10.2007 ist die 30-jährige Konzessionslaufzeit für das PPP-Projekt planmäßig angelaufen. Die Konzession hält ein deutsch/französisches Konsortium der Baukonzerne Hochtief und Vinci, verstärkt durch regionale mittelständische Bauunternehmen. Betreibergesellschaft ist die aus dem Konsortium gebildete Via Solutions Thüringen GmbH & Co. KG.
Das Konsortium verpflichtet sich, den Autobahnabschnitt zunächst sechsspurig auszubauen und anschließend 30 Jahre lang zu betreiben und zu erhalten. Das Finanzvolumen für Bau, Erhaltung und Betrieb liegt bei geschätzten 300 Millionen Euro.
Zunächst wird ein 22,5 km langer Autobahnabschnitt zur Umfahrung der Hörselberge neu gebaut, da die vorhandene Strecke der A 4 dort aufgrund der Hanglage im Naturschutzgebiet nicht ausgebaut werden kann.
Wenn der Verkehr auf den fertig gestellten Neubauabschnitt verlegt ist, wird die alte A 4 in diesem Bereich abgestuft und in einem ca. 10 km langen Abschnitt zwischen Wutha und Sättelstädt vollständig zurückgebaut.

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