Holzernte: Seilen statt „flößen“

Das Forstamt Marksuhl reagiert auf die anhaltend nasse Witterung und setzt zur Holzernte an der Bundesstraße 19 Sondertechnik ein. Zwischen „Hoher Sonne“ und Wilhelmsthal arbeitet in den nächsten Wochen eine Spezialfirma aus dem Allgäu, die zwei Baggerseilkrane im Einsatz hat. Dabei werden die Bäume über lange Strecken geseilt, die Befahrung mit Rückefahrzeugen dadurch minimiert und Bodenschäden weitgehend vermieden. Aufgrund der Holzernte in Straßennähe müssen Autofahrer aber mit Behinderungen rechnen, da der Verkehr auf der B 19 durch Ampeln geregelt wird. Die letzte Durchforstung erfolgte in dem Waldgebiet im Jahr 2008. Seit der Zeit sind in dort ca. 6 Festmeter pro Jahr und Hektar zugewachsen. Diese Menge wird bei der jetzigen Maßnahme in etwa genutzt.

Ziel ist es, die vorhandene Naturverjüngung der jungen Buchen zu fördern und die einzelnen Mischbaumarten wie Eiche, Lärche oder Bergahorn zu erhalten, teilte Revierförsterin Ariane Rudloff mit.

Im Bereich Windtal-Buschleite-Siebenbornskopf im Revier Wartburg arbeitet eine Spezialfirma aus Südthüringen mit sogenannter Traktionstechnik. Harvester und Rückefahrzeug sind mit Traktionsseilwinden ausgestattet, die die Maschinen langsam nach oben ziehen. Dadurch wird vermieden, dass die Räder durchdrehen und Gleise im Waldbestand entstehen. Die Spezialtechnik führt zu höheren Holzerntekosten, die im Hinblick auf den Bodenschutz aber gerechtfertigt sind.

Die anfallenden Buchenholzsortimente werden überwiegend regional verarbeitet und sichern damit Arbeitsplätze im ländlichen Raum.

Alle durch die Holzernte in Mitleidenschaft gezogenen Waldwege werden im Hinblick auf den Deutschen Wandertag im Laufe des Jahres instandgesetzt. Waldbesucher werden um Verständnis gebeten und sollten die Sperrungen zur eigenen Sicherheit beachten.

Anzeige