LTV: Mauterhöhung verhindern

Der Kompromissvorschlag der Verkehrsministerkonferenz vom 7. und 8. Oktober 2008, den Mautsatz bei der Schadstoffklasse S 3 um zwei Cent je Kilometer bei gleichzeitiger Anhebung der übrigen Schadstoffklassen um je 0,1 Cent/km abzusenken wird von unseren Mitgliedern einhellig als keine Lösung der anstehenden Probleme des Gewerbes gesehen.
Das Präsidium des LTV e.V. (Landesverband Thüringer Verkehrsgewerbe) hat sich deshalb noch einmal an den Ministerpräsidenten des Freistaates, Dieter Althaus, mit der dringlichen Bitte gewandt, die geplante Mauterhöhung unter allen Umständen im Deutschen Bundesrat zu verhindern.
Obwohl bei unseren Mitgliedern im großen Umfange vorhandene Fahrzeugparks der Schadstoffklasse S 3 weder abgeschrieben noch finanziert sind, sollen diese über die Maut gezwungen werden, die wesentlich teueren Fahrzeuge der Klasse S 5 und später der Klasse S 6 zu kaufen. Die wesentlich höheren Kosten bei der Neuanschaffung, die erheblich geschrumpften Wiederverkaufserlöse bei EURO-3 Fahrzeugen und die Entwicklung der Dieselpreise haben zur Folge, dass keine Investitionsmittel zur Verfügung stehen.
Es gibt zum Dieselmotor für die nächsten Jahrzehnte keine praktikable und finanzierbare Alternative. Die Beigabe von AdBLUE, eines kälteempfindlichen speziellen Harnstoffes zur Bindung von CO2 über einen gesonderten Tank zum Dieselkraftstoff bei S 5 Fahrzeugen kann keine Lösung sein.
Ein Fahrzeug der S 5 Klasse kostet das 1,5 fache der S 3 Klasse, daran ändert auch das Politikergeschwätz vom Umweltschutz nichts. Die vom Bundesverkehrsminister Tiefensee geplante Mauterhöhung macht bei der S 3 Klasse im Durchschnitt pro Jahr 7696 EUR Zusatzkosten aus, beim genannten Kompromiss reduziert sich der Betrag auf 5616 EUR.
Diese Zusatzkosten lassen sich bei dem hart umkämpften Verkehrsmarkt nur zu einem Teil auf die Fracht überwälzen, den Rest tragen unsere Unternehmer aus Ihrer Substanz.
Es darf auch nicht vergessen werden, dass der Straßenverkehr mit weniger als 20 % an der Gesamtemission von CO2 beteiligt ist.
Kohlekraftwerke, Diesellokomotiven, Flugzeuge, Schiffe, die mit Bunkeröl fahren, u.a. sind dabei wesentlich stärker beteiligt. Allerdings lassen sich Lkw besser abkassieren.

Anzeige