Stationärer Blitzer steht seit heute im Mariental

Gestern wurde er installiert, seit heute (5. Mai) ist der erste stationäre Blitzer in Eisenach in Betrieb. Die Säule, die mittels Laserscannertechnik die Geschwindigkeiten der Fahrzeuge misst, steht im Mariental zunächst für ein Jahr. Anschließend wird eine Auswertung erfolgen.

„Für den Standort Mariental haben wir uns ganz bewusst entschieden“, erläuterte Friedhelm Göpel, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes der Stadt. Tempo 50 gilt in diesem Bereich, das Tempolimit wird von einigen Autofahrern jedoch überschritten.

Bei Geschwindigkeitsmessungen in den Jahren 2013/2014 waren gleich mehrere Autofahrer mit Tempo 100 unterwegs – und das in einem Bereich, in dem neben Tempo 50 Bushaltestellen vorhanden sind und kein Gehweg für Fußgänger existiert. „Die Verkehrssicherheit hat oberste Priorität“, so Göpel. Dabei geht es auch um den Schutz von Fußgänger, Radfahrern und allen anderen Verkehrsteilnehmern. „Es gibt leider immer wieder Raser, die die Tempolimits überschreiten und damit andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen“, sagt Göpel. Verwarngelder können dazu anhalten, das eigene Verkehrsverhalten zu überdenken.

Der neue stationäre Blitzer, eine schlanke Säule mit dem Namen TraffiStar S 350, verfügt über alle wichtigen Sensor-Technologien für die Verkehrsüberwachung. Hersteller ist die Jenaer Firma Jenoptik. Deren Mitarbeiter, Herr Fischer, stellte den TraffiStar S 350 vor. „Das Messgerät kann Fahrzeugklassen auseinander halten, verschiedene Tempolimits überwachen und die eingebaute Kamera gewährleistet Bilder mit optimaler Kennzeichen-Lesbarkeit und Fahrererkennung“, sagte Fischer. Zum Installieren des Gerätes waren zudem keinerlei bauliche Eingriffe in die Straßenoberfläche notwendig. Anstelle der herkömmlichen Sensoren oder Induktionsschleifen (sie werden in die Fahrbahnoberfläche eingebaut) wird die Geschwindigkeit der Fahrzeuge mittels berührungsloser Sensorik ermittelt (Laserscanner). Der stationäre Blitzer kann zudem flexibel eingesetzt werden. „Je nach Erfordernis lassen sich beide Fahrtrichtungen und mehrere Fahrstreifen gleichzeitig überwachen“, erklärte Fischer. Ein weiteres Plus ist die kurze Messstrecke von lediglich zehn Metern. „Das bedeutet, dass Fehlzuordnungen beispielsweise aufgrund eines Fahrstreifenwechsels ausgeschlossen sind“, so Fischer. Denn der Abstand zwischen dem Ende des Messfeldes und der Position des Fahrzeuges zum Zeitpunkt der Fotoauslösung kann nicht mehr als 2,5 Meter betragen.

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Die Datenübertragung erfolgt mittels einer Netzwerkverbindung, die Daten werden in der Stadtverwaltung Eisenach gespeichert. Die amtliche Kontrollauswertung und die Bearbeitung der Verfahren erfolgt von Mitarbeitern des Ordnungsamtes.

Finanziert wird das stationäre Messgerät über eine Fallkostenpauschale. Für jede gemessene Geschwindigkeitsübertretung bekommt die Firma Jenoptik einen Pauschalbetrag. Aufbau und Stromanschluss ist zunächst Aufgabe von Jenoptik.

Blitzerzahlen Eisenach:
Dass Verkehrsüberwachung notwendig ist, belegen die Blitzerzahlen 2014. Der mobile Blitzer war 2014 insgesamt 64 Mal im Einsatz. Im Durchschnitt sind 245 Fahrzeuge pro Blitzertag mit zu hohem Tempo erwischt worden. Angeordnet worden sind Bußgelder in Höhe von fast einer halben Million Euro, insgesamt 15.767 Fälle. In den Tempo 30er-Zonen der Stadt erreichten die „Spitzenreiter“ eine Geschwindigkeit von 68 bis 70 Kilometer pro Stunde. Im Bereich der Bushaltestelle Neukirchen (dort gilt Tempo 60) wurden Geschwindigkeiten von knapp 100 Kilometer pro Stunde gemessen, ebenso im Mariental. An der Ortsumgehung Stedtfeld – hier gilt Tempo 70 – wurde ein Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 167 Kilometer pro Stunde gemessen.

„Um es deutlich zu sagen: Geschwindigkeitsüberwachung ist keine Willkür, Schikane oder Abzocke! Sie soll Verkehrsteilnehmer schützen, für Sicherheit sorgen und Unfälle verhindern“, sagte Friedhelm Göpel.

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