Weniger Stau bei schnellerem Bau

Um die vielen Staus durch Autobahnbaustellen zu reduzieren, fordert der ADAC ein strafferes Baustellenmanagement. Vorrangiges Ziel muss sein, die Dauer von Baustellen zu verkürzen. So sollte grundsätzlich das Tageslicht voll ausgenutzt und an besonders stauträchtigen Strecken nachts und an Wochenenden gearbeitet werden. Insbesondere Tagesbaustellen sollten nach Ansicht des Clubs auf verkehrsarme Zeiten bzw. in die Nacht verlegt werden. Zwar ist der technische Aufwand bei Nachtarbeiten größer, zudem müssen höhere Löhne gezahlt werden. Dem stehen jedoch volkswirtschaftliche Einsparungen durch weniger Zeitverlust und Kraftstoffverbrauch sowie geringere Umweltbelastungen entgegen. Gefordert sind laut ADAC die Länder, die knappe und realistische Bauzeiten vorgeben müssen. Für zeitliche Unter- und Überschreitungen der Bautätigkeit sollten vertragliche Vereinbarungen wie etwa eine Bonus-Malus-Regelung gelten.
Laut ADAC gibt es derzeit auf den deutschen Autobahnen etwa 330 Baustellen mit einer Dauer von mehr als einer Woche. Sie verursachen im Sommerreiseverkehr regelmäßig lange Staus. Insgesamt ist nach Angaben des Clubs ein Drittel der im Stau verbrachten Zeit auf Baustellen zurückzuführen. Die durch Staus entstehenden volkswirtschaftlichen Gesamtkosten belaufen sich pro Jahr auf 100 Milliarden Euro. Schätzungsweise zwölf Milliarden Liter Kraftstoff werden im Stau zusätzlich verbraucht, dies entspricht etwa 18 Prozent des Gesamtverbrauchs im Straßenverkehr. Immens sind auch die Zeitverluste: Insgesamt 60 Stunden pro Jahr steht ein Autofahrer im Schnitt im Stau.

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