Zahl der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen mehr als verdoppelt – Wertgutachten lohnende Investition für Old- und Youngtimer

Vor genau 130 Jahren, am 29. Januar 1886, meldete Carl Benz seinen Patent-Motorwagen Nummer 1 als erstes Automobil mit Verbrennungsmotor an. Heute sind Oldtimer sehr begehrt. Die Zahl der als Oldtimer mit einem H-Kennzeichen zugelassenen Klassiker hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Die Fahrzeugexperten des TÜV Thüringen raten zu Wertgutachten bei klassischen Fahrzeugen.

Den genauen Wert seines Klassikers zu ermitteln, macht nicht nur dann Sinn, wenn ein Verkauf ansteht oder eine Versicherung für den Oldtimer abgeschlossen werden soll, auch für das begehrte H-Kennzeichen ist ein Oldtimergutachten nach § 23 StVZO erforderlich. Für die einen steckt eine Passion dahinter, die pure Liebe zum Automobil, für andere wiederum sind Oldtimer inzwischen Anlageobjekte. Die Preise haben sich in den letzten Jahren entsprechend nach oben entwickelt. Aber nicht nur teure Sportwagen sind das Objekt der Begierde, auch sogenannte Brot- und Butterautos legen stolze Wertzuwächse hin.

In den letzten Jahren hat ein enormer Run am Old- und Youngtimermarkt eingesetzt. Die Preise für manche Modelle sind regelrecht explodiert. Im Gegensatz zu ganz normalen Alltagsgebrauchten, bei denen ein möglichst junges Baujahr, geringe Laufleistung, die Ausstattung und der technischer Zustand für die Wertermittlung herangezogen werden, kommt es bei klassischen Fahrzeugen auf andere Werte an. Originalität, eine lückenlose Historie bei der Restauration, die Seltenheit des Fahrzeuges oder aber, wie sehr der Typ am Markt gefragt ist, spielen hierbei eine Rolle.

Wer seinen Oldie liebt, sollte daher in ein professionelles Wertgutachten investieren, das meint Achmed Leser vom TÜV Thüringen. Der Schaden- und Wertgutachter stellt immer wieder fest, dass Besitzer von Oldtimern oftmals enttäuscht sind, wenn der Fahrzeugwert im Nachhinein eines Schadenereignisses von der Versicherung geschätzt wird.

Wer der Versicherung ein Wertgutachten mit einer kompletten Fotodokumentation vorlegen kann, hat in der Regel gute Karten, auch den Preis zu bekommen, den sein Fahrzeug tatsächlich wert ist, so Leser.

In die Wertermittlung durch einen anerkannten Gutachter fließen vielfältige Parameter ein, so auch der aktuelle Marktwert vergleichbarer Modelle.

Ein ganz wichtiger Anhaltspunkt ist für uns die Originalität des Fahrzeuges. Ist es also in dem Zustand, inklusive der verbauten Extras, wie es damals vom Band gelaufen ist. Verbastelte Exemplare wirken sich in jedem Fall wertmindern aus, erläutert Achmed Leser.

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Die Oldtimerbegutachtung bewertet die Fahrzeuge nach Noten von eins bis fünf.

Ein Fahrzeug mit der Note 1 verfügt über einen makellosen Zustand. Ein solcher Oldtimer weist einen optischen und technischen Zustand auf, der wie neu oder sogar besser ist.

Von Oldtimerbewertungen, die sich ausschließlich an Online-Autobörsen orientieren hält Achmed Leser nicht viel.

Oftmals werden dort Fahrzeuge angeboten, um Preise zu testen. Da lassen sich reellere Preise auf den klassischen Oldtimer-Auktionen erzielen, meint Leser.

Eine Fahrzeugbewertung nach Wertermittlungstabellen, wie sie bei jüngeren Baujahren angewendet werden, sind laut Lesers Meinung aufgrund der Individualität eines historischen Fahrzeuges kaum geeignet.

Auch für das begehrte H-Kennzeichen ist ein Wertgutachten hilfreich. Für Fahrzeuge, die älter als 30 Jahre sind, kann es als Nachweis des Originalzustandes herangezogen werden.

Das trifft inzwischen auch auf Fahrzeuge zu, denen man den Oldtimerstatus nicht ansieht. So kann bereits jetzt ein Golf der zweiten Generation als Oldtimer zugelassen werden, vorausgesetzt er erfüllt die strengen Auflagen für die H-Kennzeichnung, so der Schaden- und Wertgutachter.

Ein Vorteil des H-Kennzeichens ist die freie Fahrt in den Umweltzonen. Denn in der Regel würden die meisten klassischen Fahrzeuge ohnehin keine grüne Umweltplakette bekommen.

Ratgeberplattform für Fahrzeugbewertung: http://www.fahrzeugbewertung.org/

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