1,2 Millionen Euro Fördermittel für Sanierung am Eichrodter Weg

Einen Förderbescheid in Höhe von 1,2 Millionen Euro übergab der Staatsekretär im Thüringer Wirtschaftsministerium, Jochen Staschewski, an OB Matthias Doht. Das Geld dient zur Sanierung des Geländes der alten Lackfabrik am Eichrodter Weg.

Der Zuwendungsbescheid über 1,2 Millionen Euro stammt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe «Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur» (GRW) an die Stadt. Die Gesamtkosten der Erschließung belaufen sich auf knapp 1,4 Millionen Euro.
Den städtischen Eigenanteil von 200000 Euro übernahm aufgrund der aktuellen Finanzlage von Eisenach die Landesregierung über eine Bedarfszuweisung.

Der Altstandort «Ehemalige Lackfabrik» liegt innerhalb des Gewerbegebiets «Eichrodter Weg» im Osten der Stadt Eisenach. Aufgrund der Vornutzung sind Boden und Gebäudeteile durch Produktionsrückstände kontaminiert. Bereits im Vorfeld wurden ein früheres Sozialgebäude abgebrochen und in Erdtanks aufbewahrte Chemikalien fachgerecht entsorgt. Die Erschließung der knapp einen Hektar großen Fläche umfasst darüber hinaus insbesondere den Abbruch weiterer nicht nutzbarer Gebäude, die Altlastenbeseitigung und die Beräumung des Geländes.

Die Firma SBS, die direkt neben dem Grundstück sitzt, hat das Gelände erworben und will es nach der Sanierung mit einer Werkhalle bebauen. Zuvor jedoch müssen die teils hochgiftigen Hinterlassenschaften der alten Fabrik entsorgt werden. Bereits in einem Jahr will SBS dann den Neubau beziehen.
«Mit der Erschließung schaffen wir Platz für neue Ansiedlungen am Standort Eisenach», sagte Staschewski. Die derzeit vorhandenen Flächen in der Stadt sind bereits zu mehr als 90 Prozent ausgelastet. Drei Firmen haben bereits Interesse an den neuen Flächen bekundet, darunter auch die SBS Deutschland GmbH, ein führender dänischer Hersteller von Fahrzeug-Bremsensystemen, der bereits über Produktionsstätten auf einem unmittelbar angrenzenden Areal verfügt.

Die Sanierung des Grundstücks ist Teil der Entwicklung des gesamten Geländes am ehemaligen Eisenacher Güterbahnhof. Die Fläche wurde in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt saniert und revitalisiert. Dabei arbeitet die Stadt eng mit der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) zusammen.
Die Firma SBS entsandt aus dem einstigen Automobilwerk. Anfang der 90er Jahre kaufte ein dänischer Konzern den Ersatzteilvertrieb des damaligen Werks. Unter dem Namen Scancar wurden danach Ersatzteile für den Wartburg verkauft. Vertreter von Scancar regten auch eine Partnerschaft Eisenachs mit der dänischen Stadt Skanderborg an, die 1993 geschlossen wurde.

Aus dem Betrieb ging dann die heutige Firma SBS hervor, die vom Eichrodter Weg aus große Teile Europas mit Pkw-Ersatzteilen beliefert, wie Geschäftsführer Uwe Patschinsky den Besuchern erläuterte. Rund 100 Mitarbeiter sind dafür da, Bremsen- und Kupplungsteile sowie weitere Kfz-Komponenten auf Bestellung an Großhändler zu verschicken. Dies erfordert Flexibilität und hohen logistischen Aufwand. Die neue Halle ist aus Platzgründen dringend nötig, sagte Patschinsky, der auf steigende Umsätze verweisen kann.

Der OB lobte das Engagement der Firma und zeigte sich erfreut darüber, dass der sbs-Sitz für Europa in Eisenach etabliert wird.

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