75-jährige Zusammenarbeit von Bahn und Opel

Die Adam Opel AG und die Deutsche Bahn AG blicken auf eine 75jährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurück. Die strategische Kooperation der beiden Unternehmen ist heute ein entscheidender Faktor für den reibungslosen Teile-Verkehr zwischen den Werken im europäischen Opel-Produktionsverbund. Über eine Million Tonnen Güter und damit 95 Prozent des Transportvolumens der Adam Opel AG werden jährlich mit Deutsche Bahn Cargo durch Europa transportiert. Die Schiene ist für Opel damit zu einem verlängerten Fließband geworden.

Wolfgang Pfaff, Koordinator für die europaweiten Bahntransporte bei Opel, sieht eine Fülle von Argumenten, die für die Nutzung der Bahn sprechen: «Neben wirtschaftlichen Vorteilen im Vergleich zum Lkw-Transport wird vor allem dem Umweltaspekt langfristig Rechnung getragen. Als nachhaltig orientiertes Unternehmen wird Opel damit auch in Sachen Transport seiner Verantwortung mehr als gerecht.» Die Anfänge dieser Kooperation mit der Bahn reichen bis zu den ersten Aufträgen des Unternehmens im März 1928 an die damalige Reichsbahndirektion in Mainz zurück. Bereits der erste Fabrikbau wurde 1868 rund 200 Meter neben der damals noch jungen Bahnlinie Frankfurt-Mainz errichtet. Noch heute besitzt Opel einen eigenen Werks-Bahnhof in Rüsselsheim.

Wie wichtig die intensive Zusammenarbeit der beiden Unternehmen ist, zeigt das von Opel für den Verkehr mit seinem Werk in Zaragoza (Spanien) entwickelte und von der Bahn umgesetzte Otello-Konzept. Früher mussten in einigen Fällen Waggons samt Ladung auf Grund der in Europa unterschiedlichen Schienenformate zeitraubend an der spanischen Staatsgrenze ausgetauscht werden. Das Otello-Konzept sorgt nun für einen wirtschaftlicheren Ablauf, da sich die europäischen Bahnen geeinigt haben, dass verschiedene Ladungsarten in einem Zug zusammengefasst werden können.
Durch diese Genehmigung können jetzt für alle Lieferungen Wagen benutzt werden, die flexibel auf andere Achsen umsetzbar und somit auf den unterschiedlichen Spurbreiten in Spanien eingesetzt werden können. Im Rahmen des Otello-Konzepts kann der bis zu 700 Meter lange Zug seit dem 1. Mai 2002 damit den gesamten Ladeverkehr der Adam Opel AG abwickeln. Der Zug ist außerdem in das Opel-Logistik-Zugsystem eingebunden. Über die Drehscheibe Mainz-Bischofsheim gehen Ladungen in die Opel-Werke Szentgotthard (Ungarn), Wien-Aspern (Österreich), Antwerpen (Belgien) und Zaragoza (Spanien) sowie Eisenach, Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern.

Eine zweite Innovation in der kreativen Zusammenarbeit ist der Opel-Benelux-Express. Er transportiert seit Ende 2002 täglich mit vier Zügen Teile zwischen den Opel-Werken in Bochum und Antwerpen. Der Transport erfolgt dabei effizient über drei Länder mit nur einem Lokwechsel am Grenzübertritt in die Niederlande. Ab Herbst dieses Jahres sollen Mehrsystemloks, die über die Landesgrenzen hinaus eingesetzt werden, für eine weitere Zeitersparnis sorgen. Wilfried Kramer, Leiter Marktbereich Automotive DB Cargo AG, sagte zu der Zusammenarbeit mit Opel: «Die klaren Wünsche von Opel an uns als Transport- und Logistikdienstleister haben zu einer langen und fruchtbaren Zusammenarbeit geführt. Den Schienenverkehr als verlängertes Fließband zu betrachten, war Ursprung vieler Innovationen bei der gemeinsamen Erarbeitung von neuen Konzepten. Opel und die Bahn haben so ein einzigartiges Logistikzugsystem für den Autoteile- und Automobiltransport aufgebaut.»

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