Agrarzahlungen für Landwirte werden noch 2017 ausgezahlt

Agrarministerin Birgit Keller: Agrarverwaltung hat mit schneller Zahlung gute Arbeit geleistet

Mit der vollständigen Auszahlung der Ausgleichszulage in Höhe von über 20 Millionen Euro bis Mitte Dezember hat die Landwirtschaftsverwaltung gute Arbeit für unsere Bauern geleistet, sagte gestern in Erfurt Agrarministerin Birgit Keller. Wir werden, wie von mir angekündigt, bis zum Jahresende auch die Direktzahlungen von rund 208 Millionen Euro komplett auszahlen. Diese Zahlungen sind für die Bauern wichtig, da sie einen wesentlichen Teil des landwirtschaftlichen Einkommens bilden.

Direktzahlungen erhalten in Thüringen 4.387 Antragsteller aus der Landwirtschaft. Der Erhalt ist insbesondere durch die Greeningauflagen zu Ökologischen Vorrangflächen und Fruchtfolgevorgaben, aber auch den Grünlanderhalt und ein Kontrollsystem für fachliche Vorgaben an aktive Umweltleistungen und die Einhaltung von Standards gebunden.

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Von der Ausgleichszulage in benachteiligten Gebieten profitieren darüber hinaus in Thüringen rund 1.700 Landwirtschaftsbetriebe, die Felder oder Wiesen in ungünstigen Lagen bewirtschaften, wo sie nur geringe Erträge erzielen können. Benachteiligte Gebiete sind Regionen mit naturbedingt schwierigen Boden- und Klimaverhältnissen. In Thüringen betrifft das insbesondere die Mittelgebirgslagen, in denen das Grünland überwiegt. Ohne die Förderung wäre die Bewirtschaftung für die Bauern unrentabel. Die betroffenen Flächen würden brachfallen, verwildern und verbuschen.

Diese Grünland- und Ackerflächen sind jedoch besonders bedeutend für den Erhalt der Biodiversität und des Landschaftsbildes sowie für die Wirtschaft im ländlichen Raum. Es ist deshalb ein wichtiges agrarpolitisches Ziel der Landesregierung, dass die benachteiligten Gebiete weiter landwirtschaftlich bewirtschaftet werden, sagte Keller. Diese Gelder dienen sowohl dem Erhalt unserer Kulturlandschaft als auch dem Naturschutz.

Ebenfalls noch in diesem Jahr erhalten alle Neuantragsteller für das KULAP2014 ihre Bescheide. Mit der Teilnahme am „Thüringer Programm zur Förderung von umwelt- und klimagerechter Landwirtschaft, Erhaltung der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspflege (KULAP 2014)“ verpflichten sich Landwirte Maßnahmen umzusetzen, um die Artenvielfalt, den Umwelt- und Klimaschutz in der Landwirtschaft zu verbessern.

Umwelt- und Klimaschutz sind wichtige Anliegen der Landesregierung. Das KULAP-Programm begünstigt u.a. den Verzicht auf Dünge- sowie Pflanzenschutzmittel, fördert die Vielfalt von Pflanzenarten beim Ackerbau und unterstützt das Anlegen von Blühstreifen. Das Ziel des Programms ist, eine Landwirtschaft zu ermöglichen, die den ländlichen Raum stärkt und zugleich die Umweltsituation verbessert, so Keller weiter.

Für den fünfjährigen Verpflichtungszeitraum 2018 bis 2022 wurden für die Agrar-Umwelt-Klima-Maßnahmen und den Ökolandbau insgesamt rund 18 Millionen Euro gebunden. Besonders erfreulich ist die Förderung von etwa 12.500 Hektar Artenreichen Grünlands. Nachdem im Jahr 2016 keine Antragstellung wegen des überschrittenen Finanzbudgets möglich war, waren die Bestrebungen von Ministerin Keller zur Mittelumschichtung von 10 Millionen Euro im Entwicklungsplan Ländlicher Raum dieses Jahr erfolgreich.

Ein weiterer Schwerpunkt im KULAP ist die Unterstützung des Ökolandbaus. Die positive Entwicklung des Ökolandbaus hält dabei weiter an. Im Jahr 2017 konnten Flächenzugänge (Umstellung der Bewirtschaftung) in Höhe von rund 2.500 Hektar verzeichnet werden. Für den kommenden fünfjährigen Verpflichtungszeitraum wurden für die Einführungs- bzw. Umstellungs- und Beibehaltungsförderung etwa 4,2 Millionen Euro gebunden.

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