Automobilbaumuseum zieht um

Das künftige Automobilbaumuseum im Gebäude O2 auf dem ehemaligen AWE-Gelände nimmt Gestalt an. Noch in diesem Jahr soll der Bau bezogen werden. Seit 1998 wird das Gebäude O2 auf dem ehemaligen AWE-Gelände umgebaut. In der Ausstellung sollen unter anderem die mehr als 100 Jahre Eisenacher Automobilbaugeschichte dokumentiert werden, verbunden mit der Sozial- und Kulturgeschichte des Autos.
Insgesamt hat die Stadt Eisenach seit 1998 rund 750 000 DM (383 468 €) in das Gebäude investiert.
Zunächst wurde geplant, dann kamen erste Abriß- und Installationsarbeiten. 1999 folgten dann umfangreiche Arbeiten am Dach, an den Fenstern sowie an der Elektroinstallation. 2000 wurde die Brandmeldeanlage eingebaut, dazu kamen Arbeiten am Fußboden und am Verputz. 2001 wurde vorrangig der Einbau der Heizung geplant. Mehr war mangels Fördermitteln nicht möglich.
Für 2002 sind erneut umfangreiche Arbeiten am und im O2 vorgesehen. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von rund 358 000 € geplant. Davon kommen rund 320 000 € vom Land. Die Stadt gibt weitere 39 000 € dazu.
Der größte Posten ist die weitere Aufarbeitung und Erneuerung der Fenster, der Einbau von Brandschutztüren sowie eines Rauchabzuges. Dafür sind insgesamt 245 000 € nötig. Diese Arbeiten haben bereits begonnen und dauern bis Mitte Mai.
Für die Sanierung des Fußbodens im 1. OG und Erdgeschoß (38 000 €) läuft bereits die Ausschreibung, wie auch für die Sanitärinstallation, für die knapp 18 000 € vorgesehen sind. Der Auftrag für den Anbau von Fluchttreppen (rund 23 000 €) wird in Kürze ausgeschrieben, wie auch die weiteren Elektroinstallationsarbeiten sowie der Einbau der Alarmanlage.
Außerdem sollen noch in diesem Jahr Maler- und Putzarbeiten folgen, so dass das Gebäude Ende diesen Jahres bezogen werden kann. Neben dem Erdgeschoß steht dann im 1. Und 2. OG der Westflügel zur Verfügung. Bevor der Ostflügel der oberen Etagen bezogen werden kann, sind weitere Arbeiten nötig.
Um ein ansprechendes Umfeld für das künftige Museum zu schaffen und um den nötigen Platz zu bekommen, wird ein Abriß des Gebäudes O1 befürwortet. Dies ist auch die Voraussetzung für ein Engagement von BMW ab 2004. Das Kuratorium des Vereins Automobilbaumuseum akzeptierte dies.
Für die inhaltliche Gestaltung der Mobilbauausstellung wird derzeit ein Konzept erarbeitet. Einen entsprechenden Entwurf haben Vertreter der Stadt mit dem Vorstand und Kuratorium des Vereins Automobilbaumuseum Eisenach diskutiert. Er stammt von Dr. Kurt Möser vom Museum für Arbeit und Technik in Mannheim.
Begonnen hatte der Prozess vor etwa zwei Jahren, als erstmals über ein Konzept gesprochen wurde. Der nun vorliegende Entwurf sieht vor, auf dem ehemaligen AWE-Gelände einen „Neuen Typ eines Automobilbaumuseums“ einzurichten. Es sollen hier nicht nur Autos oder Produktionsmethoden aus verschiedenen Epochen gezeigt werden – vielmehr soll das Auto als fester Bestandteil der Alltagskultur, als Objekt von Wünschen, Sehnsüchten und Träumen präsentiert werden. Mobilität wird genauso thematisiert wie die individuelle Lust am Automobil.
Die Geschichte des Automobilbaus in Eisenach soll im Kontext der verschiedenen Epochen beleuchtet werden. Konstruktion und Fahrzeugbau werden ebenso eine Rolle spielen wie die „Tätigkeit des Autofahrens“.
All diese Aspekte werden in den kommenden Wochen noch intensiv mit dem Verein Automobilbaumuseum und in weiteren Gremien diskutiert. Das von Dr. Möser vorgelegte Konzept wird bis Ende Juni abschließend beraten.

Anzeige