Blitzumfrage des „automotive thüringen e.V.“ aufgrund der aktuellen Entwicklungen im VW-Konzern

zeigt mittel- und langfristig instabile Auswirkungen

Mit einer 50%igen Quote der Rückantworten auf die Blitzumfrage des „at“ zeigt sich für dessen Vorstandsvorsitzenden, Dr. Michael Militzer, ein repräsentatives Bild, mit künftig wieder einmal verschlechternden Aussichten für die Zulieferindustrie in Thüringen. Gerade die instabile Einschätzung der mittel- und langfristigen Auswirkungen macht die Verunsicherung deutlich, dass rund ein Drittel der Unternehmen die bereits öffentlich angekündigten Einsparungsmaßnahmen des neuen VW-Konzernchefs, Dipl.-Inform. (FH) Matthias Müller, langfristig als instabil bezeichnet. Zudem kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich aus dieser Vorgehensweise einer ungerechtfertigten Haftungseinbeziehung ein Kaskadeneffekt im gesamten Markt ergeben kann, „denn wenn der eine OEM hohe Einsparungen fordert, sind auch die anderen nicht weit.“

Für die Strukturder hiesigen Zuliefererindustrie besonders typisch, ist nach Einschätzung des Netzwerks der größten Branche in Thüringen der Umstand, dass mit 5% nur ein geringer Anteil der Teile-, System- und Modullieferanten sowie der Forschungs- und Entwicklungspartner des VW-Konzerns oder generell im Bereich der Dieseltechnologie aktuell Auswirkungen spüren.

Dies heißt nichts anderes, als dass wir nur eine geringe Anzahl von Direktlieferanten und vor allen Dingen Entwicklungspartner von VW im Lande haben, so der größte private Arbeitgeber der Branche in Thüringen, denn auch, wenn die MITEC Automotive AG für den Volkswagenkonzern nicht für die Dieseltechnologie liefert, so ist mir bekannt, dass bei einem anderen Mitgliedsunternehmen bereits Entwicklungsaufträge ab 2017 ff. hinaus bereits jetzt von Audi storniert wurden. Auch wurden bereits erteilte Maschinenbestellungen storniert, wie Werkzeugmaschinenhersteller berichten.

Besonders besorgniserregend schätzt Dr. Militzer die Höhe der durchschnittlichen Auswirkungen ein, die seine Kolleginnen und Kollegen gemacht haben. Für die vielen, insbesondere kleinen Zulieferer kann ein Produktionsrückgang von 16,4 % existenzbedrohend sein, da oftmals eine Kompensation dieser Ausfälle dann nur schwer möglich ist, wenn es sich um einfache Teile handelt, die überall auf der Welt gefertigt werden können.

Wir Zulieferer müssen die aktuelle Entwicklung intensiv im Auge haben, um rechtzeitig reagieren zu können. Mit zeitlichem Abstand wird „automotive thürigen“ eine weitere Umfrage zu diesem Thema durchführen und berichten.