Eine Pferdestärke im Wald

Im Eisenacher Stadtwald ist derzeit ein seltenes Bild zu sehen. Forstunternehmer Thomas Stephan aus Reichenbach setzt sein Thüringer Kaltblutpferd «Tessa» zur Holzrückung ein.
Das inzwischen 13-jährige Pferd stammt aus eigener Zucht. Für die Ausbildung eines Rückepferdes benötige man etwa ein Jahr, so Stephan. Leider halten immer weniger Forstunternehmen entsprechende Pferde. Für Thomas Stephan rechnet sich die Haltung auch nur, da er mit seinen Gespannen Kremserfahrten in den Nationalpark Hainich anbietet.
Revierförster Uwe Zielke ist froh, mit Stephan und seiner «Tessa» am Weinberg bei Stedtfeld arbeiten zu können, war doch die Rückung mit Pferden der spezielle Wunsch des Umweltausschusses der Stadt Eisenach.
Die höheren Kosten werden hier bewusst in Kauf genommen. Sowohl Uwe Zielke als auch Thomas Stephan vertreten jedoch die Auffassung, dass auf Forstmaschinen nicht verzichtet werden kann. Das Pferd kann nur Vorarbeiten leisten. Die so genannte «Endrückung» und «Polterung» des Holzes für die Abfuhr müsse durch Forstmaschinen erfolgen, die mit einem Kran ausgerüstet sind. Auch sei der Pferdeeinsatz nur in bestimmten Lagen und für spezielle Holzsortimente sinnvoll. «Nicht zu steil, nicht zu schwer und dosiert, sonst sind abends Pferd und Führer platt`», so Stephan abschließend.

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