Heute wird der Opel-Betriebsrat gewählt

Optimistisch blickt Betriebratsvorsitzender Harald Lieske in die Zukunft des Eisenacher Werkes. Durch die Flexibilität des Werkes, den zwei Modellinien, kann auf Marktschwankungen reagiert werden. Der Betriebsrat arbeitete in den letzten Jahren sachorientiert und trug somit auch zur den 150 Millionen Euro Investitionen bei. So kam es zum Wideranlauf des Astra.
Eisenach habe sich bei den Betriebräten in den Altstandorten und im europäischen Maßstab einen guten Ruf erworben.
Lieske hob besonders hervor, sich die Mitgliedschaft des Eisenacher Betriebsratsvorsitzenden im Aufsichtsrat der Adam Opel AG und im Fiat-GM-Powertrain Joint Ventures sowie im Finanzausschuss des Aufsichtsrates bewährt habe.
Das Entgeltsystem, das Betriebsrat und Geschäftsleitung 1991 einführten, wurde weiterentwickelt und sei heute eine der Grundlagen für den neuen gemeinsamen Entgeltrahmentarifvertrag für Lohnempfänger und Angestellte, den die IG Metall durchsetzen will. Zwar haben die Eisenacher Opelaner mehr Geld als der Thüringer Tarifvertrag beinhaltet, trotzdem sei die Anpassung der Löhne Ost und West noch nicht vollzogen.
Eisenach ist weiter das Musterwerk und setzt Maßstäbe, bleibt «die Universität des Automobilbaus für die weltweite General Motors Organisation».
An die Vollauslastung des Werkes in der Vergangenheit konnte nicht angeknüpft werden. Bis Ende 2002 gelte die Beschäftigungssicherung, so kam es zu keinen Einschnitten im Rahmen des Sanierungsprogramms. An einen Verkauf von Betriebteilen und einen gezielten Abbau von Personal sei in Eisenach nicht gedacht. Jedoch gebe es ein Einstellungsstopp, dies führe schon jetzt zu Personalengpässen.
2003 könnte die Auslastung in Eisenach besser werden, der neue Corsa Monocab soll in Saragossa gebaut werden. Eisenach wird das Corsa-Volumen aus Spanien übernehmen.
Erreicht habe der Betriebsrat, dass die Teamgröße von 12 auf 5 Mitarbeiter verringert wurde. Die Altersteilzeit wurde eingeführt und die Möglichkeit des Vorruhestandes bestehe.

Zur Betriebsversammlung gab es von den Mitarbeitern kritische Hinweise zur Arbeit des Rates und im Werk. Jedoch bestimmte diese Diskussion Sachlichkeit. «Die Hinweise der Mitarbeiter werden ernst genommen. Das betreffe auch Diskussionen zu den Produkten. Meinungen seien gefragt», so Lieske.
Nicht zufrieden sei man mit den Grad der Mitgliedschaft in der IG Metall, der liege noch unter 50 Prozent.
Heute bewerben sich 50 Opelaner um die 17 Betriebsratsposten, es ist eine Personenwahl.
«Am 4. April soll der neue Betriebsrat stehen», betonte Jürgen Hinkel, der Wahlleiter.

In der Werner-Aßmann-Halle konnten die Mitarbeiter bereits den neuen Vectra betrachten. Vorgestellt wurde das Corsa Monocab und der Signum sowie präsentierte man Tuner-Fahrzeuge.

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