Holz – «Grünes Gold» der Region

Wer zurzeit trotz des feucht-kühlen Wetters durch den Wald läuft, wird festgestellt haben, dass in vielen Waldbeständen gearbeitet und Holz geerntet wird. Winterzeit ist Erntezeit im Wald.
Aber auch die Zeit der Fragen von Waldbesuchern: «Wird zu viel Holz genutzt?» «Sind dazu Maschinen notwendig?» «Ist es die richtige Jahreszeit für den Maschineneinsatz?» Antworten auf diese Fragen gibt Forstamtsleiter Ansgar Pape.

Das Forstamt Marksuhl darf regulär jedes Jahr etwa 92000 Festmeter Holz einschlagen. In diesem Jahr sind nur etwa 85000 Festmeter Einschlag geplant, im Jahr 2011 sogar nur 80000 Festmeter. Dies resultiert aus den Stürmen «Kyrill» und «Xynthia», wo große Kahlflächen entstanden sind und erhebliche Holzmengen geworfen wurden.
Diese gilt es, in den folgenden Jahren einzusparen. Trotz der momentan sehr guten Holzmarktlage wird also nicht mehr Holz genutzt als nachwächst. «Die Forstwirtschaft gilt als Erfinder der Nachhaltigkeit und praktiziert diese seit über 200 Jahren. Wir ernten nur so viel Holz wie nachwachsen kann, anders ausgedrückt: wir nutzen die Zinsen, das Kapital bleibt erhalten!», erläutert Ansgar Pape.
Thüringen hat bundesweit eines der modernsten Waldgesetze, in dem auch die Nachhaltigkeit geregelt ist. Die Einhaltung des Paragraphen wird so gewährleistet, dass unabhängige Gutachter alle 10 Jahre die gesamten Waldbestände eines Forstamtes einer Inventur unterziehen. Dabei wird unter anderem ermittelt, wie hoch der Holzzuwachs ist und erst danach wird festgelegt, was in den nächsten 10 Jahren genutzt werden darf. Eine Übernutzung der Wälder ist damit ausgeschlossen! Die nächste Inventur für das Forstamt Marksuhl ist für das Jahr 2012 vorgesehen.
Derzeit arbeiten 44 Waldarbeiter im Holzeinschlag, dazu noch zahlreiche Unternehmer mit Spezialmaschinen und Pferden. Da Waldarbeit nach wie vor eine harte und gefährliche Arbeit ist, bieten hier sogenannte Harvester und Rückefahrzeuge entsprechende Entlastung.
Allerdings muss der Maschineneinsatz örtlich und zeitlich gezielt erfolgen. «Aufgrund der Witterung haben wir in einigen Bereichen die Arbeit eingestellt, um den Bodenschutz zu berücksichtigen,» so Pape. Man arbeite jährlich nur auf etwa 10 % der Forstamtsfläche, aber es ist verständlich, dass genau diese den Wanderern natürlich auffallen, auch aufgrund der in Mitleidenschaft gezogenen Wege. Dass bei den derzeitigen Holzeinschlägen die Wege leiden, ist oft einem milden Winter mit nur wenigen und kurzen Frostperioden geschuldet. Dies gefällt den Forstleuten ebenso wenig wie den Wanderern. Nach der Holzabfuhr und entsprechender Witterung werden die Wege im Frühjahr wieder gepflegt und instandgesetzt.