Hotel ist nun wieder zugänglich und geöffnet

Das Hotel auf der Wartburg ist seit Montag wieder geöffnet. Kurz nach Mittag kamen die ersten Hotelgäste ins neue Haus.

2200 m² Dachfläche mussten saniert werden. Eigens dafür wurden neue Ziegel angefertigt und auch am Dachstuhl wurde restauriert. Krönung war die Wetterfahne von 1914, die nach alten Vorlagen angebracht wurde. 1914 wurden das Hotel eröffnet. Hier waren 40 Arbeiter tätig.

30 Mann befassten sich mit der Natursteinfassade. Sie wurde gesichert und teilweise erneuert.
Ein Arbeitsaufwand am Hotel, der nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Und was gewollt war, die Sanierung ist im Prinzip nicht sichtbar. Alles geschah im Bestand und die historischen Bauten wurden optisch beibehalten.

Die Sanierung der äußeren Hülle des Hotels auf der Wartburg war dringlich geworden, da immer wieder vom Dach herabfallende Mörtelbrocken und Dachziegelstücke aber auch abschalende Teile vom Konglomeratstein und heraus bröckelnder Fugenmörtel die Sicherheit der Besucher, Gäste und Mitarbeiter des Hotels gefährdeten.

100 Jahre extreme Witterung
Rund 100 Jahre extreme Bewitterung haben die Natursteinfassaden ausgelaugt, mürbe gemacht:
Abschalungen, Absandungen, lose und fehlende Verfugungen, großflächige konstruktive Risse an einzelnen Gebäudeteilen, Rostsprengungen an den Sandsteinelementen, Schädlingsbefall an der tragenden Fachwerkkonstruktion, absturzgefährdete Gefache, etc.

Nach 2 Jahren intensiver Planung und Vorbereitung der Baumaßnahmen wurde bereits im Oktober 2010 mit der aufwändigen Fundamentierung und Verankerung der Gerüste am Steilhang des Felssporns begonnen; wurden im Februar 2011 erste für den Hotelbesucher nicht einsehbare Fassaden eingerüstet.

Nachdem der letzte Hotelgast am 27.02.2011 abgereist war, wurde umgehend mit dem Beräumen der Hotelzimmer, Gasträume als auch Küche, Lagerräume, etc. begonnen, so dass am 01.03.2011 mit dem Einrichten der Baustelle begonnen werden konnte.

Turmdrehkran errichtet
Am 02.03.2011 wurde im Hotelinnenhof ein 33 m hoher Turmdrehkran (in Einzelteile zerlegt angeliefert und vor Ort wieder montiert) aufgerichtet, der insbesondere für die umfangreichen, beschwerlichen Materialtransporte zu den nicht zugänglichen Hangseiten als auch den komplizierten Gerüstbau einschließlich der Schutzdächer gebraucht wurde.

Bei der Dachsanierung wurden über 2200 m² Dachfläche komplett instandgesetzt. Dabei wurden nicht nur defekte Holzbauteile ausgetauscht, sondern auch die Wärmedämmung des Daches enorm verbessert. Eine hochwertige Dachunterdeckbahn schützt das Gebäude zusätzlich vor Flugschnee.

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Die wiederverwendungsfähigen historischen Dachziegel wurden geborgen und durch die Wartburg-Stiftung für spätere Sanierungsmaßnahmen in anderen Burgbereichen eingelagert.
Für das Hoteldach wurden etwa 45000 Sonderdachziegel hergestellt und bei der Verlegung zur Sturmsicherheit einzeln verschraubt. Alle Dachrinnen und Regenfallrohre aus Kupfer wurden ebenfalls komplett erneuert.


Besonders markant für die Baumaßnahmen war das komplizierte Gerüst, dass zu einem vollständigen Wetterschutzdach für das gesamte Gebäude ausgebaut wurde. Dies sicherte das Hotel vor Schäden während der Bauphase und ermöglichte eine wetterunabhängige Ausführung der Dach- und Fassadenarbeiten innerhalb der sehr kurzen Bauzeit.

Im Zuge der Baumaßnahme wurde die gesamte Fassadenfläche 3000 m² Natursteinoberfläche (!) bearbeitet, um die gravierenden Schäden an der Natursteinsubstanz sowie am Fugennetz zu beseitigen.
Ausgeführt wurden steinkonservatorische, steinrestauratorische, Rekonstruktions- und flankierende Maßnahmen an der Architekturgliederung aus Sandstein sowie am aufgehenden Mauerwerk aus Wartburg-Konglomerat.

Dabei waren beispielsweise
ca. 18 m³ Werksteinmaterial auszutauschen
450 m² Natursteinoberflächen zu festigen
100 m Risse und Brüche zu kleben
300 m² restauratorische Oberflächenverschlüsse und Formergänzungen zu realisieren sowie
25000 m Fugen zu erneuern

Zum Einsatz kamen hierbei speziell für dieses Bauvorhaben entwickelte und an den historischen Bestand optisch und technisch angepasste Mörtel.

Bereits Ende Mai wurde mit dem Abbau der ersten Schutzdächer begonnen. Danach konnten entsprechend dem Baufortschritt an Dach und Fassade die Einhausungen und Gerüste abgebaut werden, sodass am 13.07.2011 auch der Kran wieder demontiert wurde.

Pünktlich zum Ende der Schließzeit des Hotels wurde auch die Renovierung bzw. Neugestaltung der Hotelzimmer und Gastronomiebereiche fertiggestellt.

Das Hotel wurde grundhaft gereinigt und steht nun den Gästen wieder bereit.

Burghauptmann Günter Schuchardt übergab Hoteldirektor Mathias Gerd den Schlössel für das Hotel.

Bauablauf – Fotostrecke

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