Neue Kriterien für Thüringer Qualitätszeichen

Für das Qualitätszeichen „Geprüfte Qualität aus Thüringen“ gelten neue Kriterien. Das teilte Landwirtschaftsministerin Birgit Keller gestern auf einer Pressekonferenz mit. Statt wie bisher 50,1 Prozent müssen nun mindestens 90 Prozent Thüringer Rohstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sein.

Damit steckt noch mehr Thüringen in Produkten mit dem Thüringer Qualitätszeichen. Das Zeichen wird aussagekräftiger, sagt die Ministerin. Seit der Einführung des Zeichens im April 1992 haben sich die Bedingungen beim Rohstoffanbau, bei den Herstellungsverfahren und im Vertrieb genauso verändert wie die Erwartungen der Verbraucher und Händler. Deswegen haben wir die Kriterien intensiv geprüft. Dabei wurden die Ergebnisse von Marktstudien ebenso berücksichtigt wie die Erfahrungen anderer Bundesländer sowie wissenschaftliche Erkenntnisse der Uni Jena zum Rohstoffbezug aus Thüringen, so Keller.

Der Aufwertung des Zeichens ging ein Abstimmungsverfahren mit den Unternehmen der Lebensmittelbranche, dem Bauernverband, dem Ernährungsnetzwerk und der Verbraucherzentrale voraus.

Die breite Zustimmung zeigt uns, wie wichtig dieser Schritt war, die Kriterien zu überarbeiten, so Keller.

Bei der Umstellung soll vermieden werden, dass viele aktuelle Zeicheninhaber das Thüringer Qualitätszeichen nicht mehr nutzen können, weil sie die Kriterien nicht mehr erfüllen. Deswegen wird es neben dem Premiumzeichen ein zweites Übergangszeichen geben: Unternehmen, deren Produkte lediglich 50,1 Prozent der Rohstoffe aus Thüringen enthalten, bekommen für fünf Jahre die Möglichkeit, das Qualitätszeichen mit dem Schriftzug „Geprüfte Qualität – hergestellt in Thüringen“ zu nutzen. So lange können die Unternehmen, mit Unterstützung des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft, die Rohstoffsituation so verbessern, dass sie das Premiumzeichen nutzen können.

Mit den neuen Richtlinien des Thüringer Qualitätszeichens werden wir den Anteil regionaler Rohstoffe in den Produkten langfristig erhöhen, so Ministerin Keller weiter. Ziel der Thüringer Landesregierung ist die Erhöhung der Wertschöpfung im ländlichen Raum und eine Stärkung der Produktions- und Vertriebskette hier in Thüringen. Dies sichert Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze und erhält die wichtigen Strukturen im ländlichen Raum. Es stärkt die Verarbeiter der Produkte genauso wie Thüringens Landwirte, so Keller weiter. Deswegen appelliere ich an die Verbraucher, bei ihrem Einkauf auf die Regionalität der Produkte zu achten. Das stärkt Thüringens Ernährungsbranche.

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