OB und IHK luden zu einer Gesprächsrunde

„Die Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise sind nunmehr auch bei den Automotive-Unternehmen in und um Eisenach spürbar angekommen“, sagte Oberbürgermeister Matthais Doht in einer Gesprächsrunde im Rathaus. Zu dieser hatte die Stadtverwaltung Eisenach gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Erfurt, RSC Eisenach/ Bad Salzungen (IHK) eingeladen.

Neben Vertretern der IHK und der Stadt waren Peter Husemann (Vorsitzender des Wirtschaftsbeirates der Wartburgregion), Wolfgang Zahn (Präsident des Verbandes der Wirtschaft Thüringens e.V., der Geschäftsführer der Robert-Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH), Vertreter der Thüringer Aufbaubank und der Bürgschaftsbank Thüringen GmbH anwesend. Weiterhin nahmen Vertreter der Vorstände der in der Stadt Eisenach ansässigen Wartburg-Sparkasse, Volks- und Raiffeisenbank e.G., der Commerzbank, der Deutschen Bank und der Geschäftsführer der GIS Stedtfeld GmbH an der Gesprächsrunde teil.

Neben der Beurteilung der gegenwärtigen Wirtschaftslage im Raum Eisenach ist es für den Oberbürgermeister wichtig zu erörtern, wie auf kommunaler Ebene gemeinsame Anstrengungen mit den Vertretern der gewerblichen Unternehmen, der Finanzwirtschaft und der Kommunalpolitik unternommen werden können. Zwar wird in der Automobilbranche der Situation vorerst mit Kurzarbeit begegnet (insgesamt rund 350 Firmen bzw. 8000 Personen in der Region), jedoch sind die Zeichen für die kommenden Monate noch immer pessimistisch zu bewerten. Der OB betonte erneut, wie wichtig die Automobilbranche für die gesamte Region ist und dass er bereit ist, mit allen Vertretern das Gespräch zu suchen, um in einer gemeinsamen Kraftanstrengung negative Auswirkungen für die Stadt Eisenach zu verhindern

Von allen Beteiligten wurde die Initiative des Oberbürgermeisters und der IHK Erfurt als sehr positiv eingeschätzt, den Kontakt in wirtschaftlich schweren Zeiten zwischen den Vertretern der Wirtschaft, der Kommunalpolitik und der Finanzwirtschaft zu aktivieren, um miteinander Lösungen zu finden.

Die Vertreter der IHK Erfurt und des Verbandes der Wirtschaft Thüringens e.V. informierten in der Gesprächsrunde, dass inzwischen besonders die Großunternehmen der Automobilzulieferindustrie in erheblichem Maße von der Rezession betroffen sind. Auch mehren sich auch die Anzeichen, dass es im Maschinen- und Werkzeugbau, bei den Logistik-Unternehmen und produktionsnahen Dienstleistern spürbare Umsatzeinbrüche gibt.
Die Vertreter der Banken und Kreditinstitute bestätigten übereinstimmend, dass die notwendigen finanziellen Mittel zur Unterstützung der Unternehmen bei ihnen zum Abruf bereitstehen. Sie verwiesen zugleich darauf, dass die Anforderungen an die Unternehmen bei der Antragstellung für eine Kreditgewährung aber unverändert bestehen. In den zurückliegenden Monaten seien viele Beratungen zur Investitionsförderung geführt worden, aber die Anzahl der Förderanträge ist noch nicht wesentlich angestiegen. Gegenwärtig stellten die Unternehmen geplante Investitionen eher zurück und versuchten durch Improvisation den aktuellen Auswirkungen der Finanzkrise zu begegnen. Die Thüringer Aufbaubank rät den Unternehmen jedoch, in der jetzigen Situation mit Blick nach vorn möglichst in Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen investieren.

Der Oberbürgermeister unterstrich in diesem Zusammenhang auch das Engagement der Stadt Eisenach bei der Erweiterung der Gebäude der Berufsakademie Eisenach am Wartenberg. Mit einem Investitionsaufwand von rund 4 Millionen Euro werden dort die beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort kontinuierlich verbessert.

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