OLDTEMA zog viele Oldtimerfreunde und Fans nach Erfurt

Vor 10 Jahren hatte ein mutiges ehemaliges ADMV-Mitglied und Motorsportler eine Idee: Man muss in den neuen Bundesländern rechtzeitig eine attraktive Plattform für alle Fahrzeugliebhaber schaffen, damit die Objekte ihrer Jugendzeit erhalten bleiben. Daraus wurde dann ganz schnell der Plan für einen Oldtimer- und Teilemarkt. Ein kleines Team um den früheren Rallye-Piloten Klaus Werner suchte ein geeignetes Objekt und fand den agra-Messepark in Leipzig-Markkleeberg. Die damaligen Betreiber dieses Geländes waren sehr kooperativ und ermöglichten die erste Veranstaltung. Ein Name musste her, der im Ohr bleibt. Von «Oldtimer- und Teilemarkt» zu «OLDTEMA» war es gar nicht so weit.
Andere Interessenten fanden sich schnell: Der damalige Präsident des ASC Sachsen/Sachsen-Anhalt (Allgemeiner Schnauferl Club – Ältester deutscher Oldtimerclub) war sofort bereit, mit seinen Freunden durch einen repräsentativen Clubstand zu helfen. Einige Anbieter aus dem Westen mit Ersatzteilen, Literatur, Gummiteilen, Werkzeugen und Bekleidung hatten den Mut, in den Osten zu kommen. Teilehändler aus der Region freuten sich über einen neuen Platz für ihren Handel.
Die erste OLDTEMA im Oktober 1998 war eine Enttäuschung für alle. Die Erwartungen waren wohl viel zu hoch. Nur wenig mehr als 50 Anbieter und 1000 Besucher waren nicht zufrieden. Manche kamen beim nächsten Mal nicht wieder. Und das Team war hartnäckig und machte weiter. Im nächsten Jahr hatte die Werbung Erfolg. Die erste Halle auf der agra war gefüllt mit Anbietern und Ausstellern, viel mehr Besucher kamen. So ging es weiter Jahr für Jahr.
Leider waren die Bedingungen auf der agra in Leipzig nicht so gut, vor allem gab es dort keine Perspektive über das Jahr 2008 hinaus und offensichtlich kein Interesse seitens der neuen Betreiber der agra an dieser niveauvollen Veranstaltung. Ein anderes geeignetes und bezahlbares Objekt konnte das OLDTEMA-Team in Leipzig nicht finden.
Aber die neue Messe in Halle/S. ist ein ideales Terrain, der Betreiber hat großes Interesse an der OLDTEMA, und der Weg der Oldtimerfreunde von Leipzig nach Halle/S. ist ja auch nicht so unbequem und weit. Kurze Stippvisiten der OLDTEMA gab es 1999 in Berlin sowie am Schleizer Dreieck und in Tautenhain.

Der Versuch einer OLDTEMA in den Messehallen in Erfurt im Jahre 2002 mitten im Winter war ein voller Erfolg, seitdem ist die OLDTEMA Erfurt jährlich Ende Januar der Teilemarkt im Osten. Mit über 300 Anbietern aus Europa und zuletzt 13000 Besuchern findet dort der größte attraktive Oldtimer- und Teilemarkt in den neuen Bundesländern in Erfurt statt.

Und so war auch dieses Wochenende. Wieder kamen Tausende Oldtimerfreunde und Fans nach Erfurt in die dortige Messehallen. Viel wurde angeboten und gezeigt. Die Palette reichte von Teilen für Automobile und Motorräder, Versicherungen bis hinzu Werkstätten und Clubs. Zwei Messe hallen und das Freigelände standen ganz im Zeichen der historischen Fahrzeuge.

Oldtimer in Thüringen
Am 1. Januar 2008 waren in Thüringen 1830 Fahrzeuge mit Historienkennzeichen zugelassen. Aus der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes geht hervor, dass es in Thüringen 1154 Oldtimer Pkw, darunter 415 Cabrio gab. Außerdem hatten 425 Motorräder, 122 Lastkraftwagen, 101 Zugmaschinen, 6 Kraftomnibusse das H im Nummernschild. Ein Vergleich mit den Vorjahren ist nicht sinnvoll, da ab dem 1. Januar 2008 nur angemeldete Fahrzeuge ohne vorübergehende Stilllegungen/Außerbetriebsetzungen erfasst werden.

Anzeige

Fast jedes fünfte Fahrzeug (394) war 50 Jahre und älter und jeder elfte Oldtimer (170) mit dem H auf dem Nummernschild hat schon 60 und mehr Jahre Automobilgeschichte geschrieben. Die meisten Kraftfahrzeuge mit Historienkennzeichen waren zwischen 35 bis 39 Jahre alt. In dieser Altersgruppe waren in Thüringen Anfang vergangenen Jahres 442 Fahrzeuge bzw. 24,2 Prozent zugelassen. Die Altersstruktur der in Thüringen zugelassenen Oldtimer ist mit der Altersstruktur aller in Deutschland zugelassenen Oldtimer vergleichbar.

In Deutschland waren am 1. Januar vergangenen Jahres 160470 Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeuganhänger mit Historienkennzeichen zugelassen, darunter 144810 Pkw und 5998 Krafträder.
Bei den Krafträdern reiht sich Thüringen hinter Bayern (933 Krafträder), Baden-Württemberg (754), Sachsen (772), Nordrhein-Westfalen (718) mit 425 Krafträdern auf Platz 5 ein.

Die Besitzer von Oldtimer-Fahrzeugen investieren viel Liebe, Zeit und Geld in den Aufbau und den Erhalt ihrer mobilen Schätze.

Seit 1997 erhalten Oldtimer-Liebhaber steuerliche Vergünstigungen, wenn sie sich für das Historienkennzeichen entscheiden. Neben dem Mindestalter von 30 Jahren setzt die Zuteilung des Oldtimerkennzeichens voraus, dass der Einsatz des Fahrzeugs in erster Linie der Pflege des technischen Kulturguts dient. Vor Ausgabe des Kennzeichens findet deshalb eine Eingangsuntersuchung bei der zuständigen Fahrzeugprüfstelle (TÜV bzw. DEKRA) statt. Kriterien sind dabei: der gute Pflege- und Erhaltungszustand, eine an den Originalzustand angelehnte Fahrzeugausrüstung und die Anzahl der noch vorhandenen Fahrzeuge eines Typs.

Anzeige