TEAG öffnet Kraftwerkstüren

Das Heizkraftwerk Bad Salzungen feiert seinen 30. Geburtstag. Die TEAG Thüringer Energie AG veranstaltet aus diesem Anlaß für die Bad Salzunger am Sonnabend, dem 23. Oktober, einen großen Familientag. Auf dem Programm stehen Führungen durch das Kraftwerksgelände in der Langenfelder-Straße sowie jede Menge Spaß und Unterhaltung.

Das Gasturbinenkraftwerk gehört zu den modernsten Kraftwerken in Deutschland. Die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage liefert Heißwasser für rund 130 Fernwärme-Abnahmestellen in Bad Salzungen. Sie versorgt damit in der Keltenstadt rund 3000 Haushalte sowie 15 Gewerbebetriebe und Dienstleister mit Fernwärme. Der erzeugte Strom – im vergangenen Jahr rund 35 Millionen Kilowattstunden – fließt in das Stromverteilungsnetz der TEAG.

Das Heizkraftwerk (HKW) Bad Salzungen symbolisiert in besonderer Weise ein bewegtes Kapitel Thüringer Energiegeschichte. Sieben Jahre vergingen von der Fertigstellung eines ersten Wärmeversorgungskonzeptes für Bad Salzungen im Jahr 1966 bis zum ersten Spatenstich für ein neues Heizwerk, weitere anderthalb Jahre dauerte es bis zum dauerhaften Betrieb und schließlich weitere zwei Jahre bis zur Ablösung zahlreicher Provisorien vom ausgedienten Lokkessel im Wohngebiet «An den Beeten» oder dem 40-Meter-Blechschornstein durch einen 140-Meter-Schlot, der für viele Jahre zum umstrittenen Wahrzeichen des Heizwerkes wurde.

Insbesondere die Einhaltung der im Bundesimmissionsschutzgesetz geforderten Grenzwerte sowie Überlegungen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit veranlaßten die damalige SEAG, das alte Heizwerk 1992/93 zu einem modernen Gasturbinenkraftwerk umzubauen und dabei schweres Heizöl als Brennstoff durch umweltfreundliches Erdgas abzulösen. In den 20 Millionen Euro teuren Umbau wurden vorhandene Anlagen integriert. Es entstand ein Gasturbinenkraftwerk mit 10 Megawatt installierter elektrischer Leistung und 57 Megawatt Fernwärmeleistung. Der durchschnittliche jährliche Brennstoff-Ausnutzungsgrad der Anlage liegt heute bei 85 Prozent.

Die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom schränkt die Belastung der Umwelt bedeutend ein. So wurden die Staub- und Schwefeldioxidemissionen von jährlich 428 Tonnen auf nahezu Null reduziert, der jährliche Ausstoß von Kohlendioxid und Stickoxid sank auf 68 bzw. 35 Prozent. Die TEAG schuf damit eine wichtige Voraussetzung, um die Reinheit der Luft der Stadt zu verbessern und die Attraktivität von Bad Salzungen als Kurstadt maßgeblich zu erhöhen.

Die TEAG erzeugt neben dem HKW Bad Salzungen auch in Thüringens größtem Heizkraftwerk Jena Wärme und Strom. Elektrische Energie erzeugt das Unternehmen darüber hinaus in zwei Wasserkraftwerken in Spichra und Falken, im Gasturbinenkraftwerk Grabe und in der Gasmotorenanlage Merxleben sowie mit drei Windenergieanlagen in Neukir-chen und Forstwolfersdorf. Mehr als 80 Prozent ihres Stromes bezieht die TEAG jedoch aus den ostdeutschen Braunkohlekraftwerken der VEAG.

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