Verhaltene Stimmung im Wartburgkreis

Aktuelle Konjunkturumfrage der IHK Erfurt

Die konjunkturelle Entwicklung  im Wartburgkreis hat im Vergleich zur Vorumfrage an Dynamik eingebüßt, informiert Stefan Fricke, Leiter der Regionalen Service-Center Bad Salzungen und Eisenach, über das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Erfurt.

Der Klimaindex, der sowohl die aktuelle wirtschaftliche Lage als auch die Erwartungen und Pläne berücksichtigt, erreicht nun 100 von 200 möglichen Prozentpunkten und bewegt sich damit leicht unter Niveau des langjährigen Durchschnitts. Jeder dritte befragte Unternehmer schätzt seine Geschäftslage mit gut, 43 Prozent mit befriedigend und jeder Vierte mit schlecht ein.
Nach den Zukunftsaussichten gefragt, rechnen über die Hälfte mit einer gleichbleibenden Geschäftslage. 24 Prozent gehen von einer Verschlechterung ihrer Situation aus. Leicht eingetrübt hat sich das Investitionsklima. Nur jedes sechste befragte Unternehmen will  sein Investitionsbudget  erhöhen. Bei der letzten Herbstumfrage war es noch jedes vierte Unternehmen. Dennoch wollen 44 Prozent ihre Investitionsausgaben beibehalten. Hauptmotive der Investitionen sind die Deckung des Ersatzbedarfs und Rationalisierungen. Beschäftigungspläne der Betriebe für die nächsten Monate bleiben laut Umfrage stabil. 76 Prozent der Unternehmen wollten ihre Beschäftigtenzahl beibehalten oder auch ihr Personal erhöhen.

Deutlich an Dynamik gewonnen hat die konjunkturelle Entwicklung in der kreisfreien Stadt Eisenach. Mit 119 von 200 möglichen Prozentpunkten liegt der Konjunkturklimaindex damit klar über dem langjährigen Durchschnitt von 97 Punkten. Sowohl die Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage als auch die Erwartungen und Pläne für die kommenden Monate haben sich verbessert.

Die wichtigste konjunkturelle Stütze bleibt die Industrie. Im Wartburgkreis und in der Stadt Eisenach gibt es insgesamt 550 Unternehmen, die im verarbeitenden Gewerbe tätig sind. Jeder dritte Manager berichtet von gut gehenden Geschäften, über die Hälfte urteilt mit befriedigend. Zwei von drei Unternehmen verzeichnen stabile Auftragseingänge und lasten ihre Kapazitäten über 80 Prozent aus. Dafür verantwortlich sind sowohl das stabile Inlandsgeschäft als auch die wachsenden Exporte. Für die nächsten Monate haben die Unternehmer ihre Erwartungen allerdings etwas zurück geschraubt. So halten sich Optimisten und Pessimisten inzwischen nahezu die Waage. Zwar rechnen noch 15 Prozent mit einer Verbesserung ihrer Situation, 14 Prozent aber auch mit einem ungünstigeren Verlauf.
Im Dienstleistungssektor stehen die Konjunkturampeln weiter auf grün. Die Mehrzahl der Firmenchefs ist mit der momentanen Lage zufrieden und arbeitet mit Gewinn oder zumindest kostendeckend. Damit hat sich auch die Einstellungsbereitschaft in der Branche nochmals erhöht. 21 Prozent der Unternehmer planen neue Arbeitsplätze zu schaffen und 68 Prozent wollen ihren Personalbestand beibehalten.
Saisonal bedingt zeigt sich die Stimmung im Baugewerbe eher eingetrübt. Auf Grund sinkender Auftragseingänge berichtet mehr als jeder dritte Unternehmer von einer schlechteren Geschäfts- und Ertragslage. 24 Prozent der Befragten schreiben rote Zahlen, nur 12 Prozent arbeiten mit Gewinn.
Bei den Einzelhändlern dominiert verhaltener Optimismus. 17 Prozent der Befragten beurteilen ihre aktuelle Situation mit gut und verbuchen höhere Umsätze. Auch die Erwartungen und Pläne für die kommenden Monate haben sich wieder aufgehellt. 22 Prozent der Händler rechnen mit einem günstigeren Geschäftsverlauf, 45 Prozent hoffen auf eine konstant gute Entwicklung.

Noch läuft der Konjunkturmotor rund. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass zahlreiche nationale und globale Risiken existieren, die sehr schnell zu einem Stottern des Motors führen können, merkt Stefan Fricke an.

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