Weniger Existenzgründungen in Eisenach

Die Anzahl der Existenzgründungen in Thüringen sinkt weiterhin. Mit 11.690 Gewerbeanmeldungen von Januar bis November 2014 lagen diese um 10 Prozent unter den Vergleichswerten des Vorjahres.

Hauptgrund ist vor allem die anhaltend gute Lage am Arbeitsmarkt. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels gibt es für Qualifizierte sichere Einkommensperspektiven im Anstellungsverhältnis und geht die Zahl der Gründer aus der Arbeitslosigkeit oder einer unsicheren Beschäftigung weiter zurück, so Stefan Fricke, Leiter des Regionalen Service-Centers Bad Salzungen / Eisenach der IHK Erfurt.

Außerdem seien das finanzielle Risiko einer Selbstständigkeit, die fehlende Geschäftsidee, zu hohe Verantwortung oder auch familiäre Belastung wichtige Faktoren, die viele potentielle Gründer abschreckten.

Auch die bürokratischen Lasten sind noch immer zu hoch. Deshalb fordere die IHK seit langem eine Vereinfachung von Formularen der Finanzverwaltung, die Erhöhung der steuerlichen Kleinunternehmergrenze und die Möglichkeit einer vierteljährlichen – statt monatlichen – Umsatzsteuervoranmeldung.

2014 gab es im Wartburgkreis 410 Gewerbeanmeldungen von IHK-zugehörigen Unternehmen. Das sind 90 weniger als ein Jahr zuvor, informiert der RSC-Leiter. In der Stadt Eisenach ist der Abwärtstrend nicht so stark. Die Gewerbeanmeldungen sanken von 227 (2013) Auf 212 (2014).

38 Prozent der 2014 in der Stadt Eisenach gegründeten Unternehmen sind im Dienstleistungssektor tätig, 28 Prozent im Handel, 23 Prozent verteilen sich auf Gastronomie und Baugewerbe. Die restlichen 11 Prozent entfallen auf verarbeitendes Gewerbe, Transport und Finanzdienstleistungen/Versicherungen. Jede Dritte angezeigte Gründung läuft im Nebenerwerb.

Trotz des abflauenden Gründungsinteresses wird unser Beratungsangebot nach wie vor intensiv genutzt. Wir können dabei den positiven Trend feststellen, dass sich die Qualität der Geschäftskonzepte von Existenzgründern erhöht hat. Die Gründer sind meist besser vorbereitet als Gründer, die aus einer Notsituation heraus starten, berichtet Stefan Fricke.

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