Wir fahren nicht wegen des schönen Ambientes zum Bodensee

ThSV Eisenach gastiert am Samstag bei Mitaufsteiger HSG Konstanz

Wir treten die lange Fahrt nicht an, um das schöne Ambiente am Bodensee zu genießen. Wir reisen nach Konstanz, um möglichst beide Punkte mitzunehmen. Ich erwarte eine interessante Partie mit Erfolgschancen für beide Teams, erklärt Sead Hasanefendic, der Coach des ThSV Eisenach, vor dem 550-Kilometer-Trip am Wochenende.

Im Aufeinandertreffen von zwei Aufsteigern gastieren die Eisenacher am Samstag, 15.02.2020 um 20. 00 Uhr bei der HSG Konstanz.

Eine bedeutungsvolle Partie für beide. Primäres Ziel beider Vereine ist, auch nächste Saison in der 2. Handballbundesliga zu spielen, so Sead Hasanefendic.

Mit 21 Pluszählern – nach dem 28:24-Erfolg über Bayer Dormagen – kann er diese Aufgabe optimistischer als sein Kollege Daniel Eblen von der HSG Konstanz angehen, dessen Schützlinge erst 13 Punkte auf der Habenseite vorweisen.

Die HSG Konstanz, eine eingespielte Mannschaft mit starkem Rückraum und gutem Zusammenspiel mit dem Kreisläufer, schnellen Flügelspielern, die einen modernen Handball pflegt, explosiv und willig, hätte durchaus mehr Punkte haben können, konstatiert Sead Hasanefendic.

Der größere Erfolgsdruck dürfte, auch angesichts des Heimvorteils, bei der HSG Konstanz liegen.

Wir haben einen breiten Kader, wir werden die bestmöglichste Formation aufbieten, beantwortet Sead Hasanefendic die Frage zum personellen Aufgebot.

Er hofft natürlich, dass sein gerade den Vertrag um ein Jahr verlängernde Torhüter Blaz Voncina – im Zusammenspiel mit der Deckung – seine Form der Vorwoche wieder abrufen kann. Drei Mittelmänner, Martin Potisk, Yoav Lumbroso und Jonas Ulshöfer, sollen ein schnelles und kreatives Angriffsspiel mit konsequenten Torwürfen von allen Positionen inszenieren.

Gelebte Fan-Freundschaft
Trotz der großen Entfernung, das Team des ThSV Eisenach braucht in der Schänzle-Halle Konstanz nicht auf Unterstützung blau-weißer Fans zu verzichten. Mehrere ThSV-Fans reisen schon am Freitag an, nehmen einen von den Fans der HSG Konstanz organisierten Stadtrundgang gern an und freuen sich auf das gemütliche Zusammentreffen mit den Fans der HSG Konstanz am Freitagabend. Tags darauf werden beide Fanlager natürlich ihr Team lautstark anfeuern, um sich hernach wieder in gemütlicher Runde zur Auswertung zu treffen.

Beide Teams kennen sich gut
Es ist das 4. Duell beider Teams binnen 9 Monate. Im Mai des Vorjahres feierte der ThSV Eisenach in der Aufstiegs-Relegation zwei Siege, 30:25 in der heimischen Werner-Aßmann-Halle und 29:26 in der Schänzle-Halle, stieg im ersten Anlauf in die 2. Handballbundesliga auf. Die HSG Konstanz schaffte das im „Nachsitzen“ gegen den HC Empor Rostock. Am 14. 09.2017 standen sich beide Teams um Zweitliga-Zähler in der Wartburgstadt gegenüber. Das gegenüber den Relegationsspielen neuformierte Team des ThSV Eisenach bejubelte nach einem 8:12-Pausen-Rückstand einen überaus glücklichen 27:26-Sieg.

Die Partie war das Paradebeispiel für eine Vielzahl unserer Auftritte, konstatiert Daniel Eblen, der Coach der HSG Konstanz.

Greifbare Zähler entglitten oft. Viele Spiele gingen knapp verloren.

In entscheidenden Phasen agierten wir zu hektisch, zu überdreht. Wir haben daran gearbeitet, verfielen in das andere Extrem, traten zu ängstlich auf. Ich hoffe, am Samstag platzt der Knoten hinsichtlich der entscheidenden Szenen. Dann können wir gegen jede Mannschaft der Liga punkten, lässt Daniel Eblen mit Blick auf den Samstagabend wissen.

Sein Team rangiert nach nur 5 Siegen und 3 Remis derzeit auf dem Relegationsplatz, punktgleich mit dem den ersten Abstiegsplatz belegenden TV Emsdetten. Gegen die auswärtsschwachen Eisenacher will die HSG Konstanz zum Start der „heißen Phase im packenden hochspannenden Rennen um den Klassenerhalt in der stärksten zweiten Liga der Welt“ (so HSG-Pressesprecher Andreas Joas) doppelt punkten. Trainer Daniel Eblen hofft, die am vergangenen Spieltag verletzungsbedingt fehlenden besten Werfer seines Teams, Paul Kaletsch und Tom Wolf, aufbieten zu können.

Ihr Einsatz und auch der von Felix Krüger und Felix Jäger entscheidet sich wohl erst am Spieltag, informiert Daniel Eblen.

Kurz vor Schluss des Transferfensters am 15. Februar ist der HSG Konstanz noch ein echter Transfercoup gelungen. Vom Schweizer Vizemeister Pfadi Winterthur wechselt mit Markus Dangers der beste Kreisläufer der Nationalliga A – so die Statistiken und sein Ex-Verein – mit sofortiger Wirkung zur HSG und erhält einen ligaunabhängigen Vertrag bis 30. Juni 2021. In insgesamt 58 nationalen Spielen war der 1,90 Meter große und 103 Kilo auf die Waage bringende Kreisläufer 204 Mal für Pfadi erfolgreich.

Als Zeichen, dass wir alles für den Klassenerhalt tun“, wird der Zugang auf der Vereinshomepage vermeldet. „Schon eine Verpflichtung für die Zukunft, erklärt Coach Daniel Eblen.

Sein Stamm-Kreisläufer Fabian Wiederstein wechselt im Sommer zu Erstbundesligist HBW Balingen-Weilstetten. Gegen den ThSV Eisenach wird der Neuzugang sein Debüt geben.

Th. Levknecht

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