Bilanz der Thüringer Industrie im Corona-Jahr 2020: Umsatzminus von 7,8 Prozent

Zahl der Beschäftigten um mehr als 5.000 Personen gesunken

Die Thüringer Industrie erzielte 2020 rund 29,9 Milliarden Euro Umsatz. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, lagen die Umsätze (bei 5 Arbeitstagen mehr) in den Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten um 7,8 Prozent bzw. 2,5 Milliarden Euro unter dem Vorjahreszeitraum. Die Corona-Krise prägt damit die Konjunkturdaten der Thüringer Industrie.

Die Umsätze im Inland sanken um 1,6 Milliarden Euro bzw. 7,8 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro. Die Exporte sanken um 929 Millionen Euro bzw. 7,7 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Exportquote entsprach mit 37,1 Prozent dem Vorjahreswert. Insgesamt wurden für 11,1 Milliarden Euro Waren exportiert.

Der überwiegende Teil der einzelnen Branchen erreichte 2020 die Vorjahreswerte nicht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten 2020 nur noch folgende Branchen ihre Umsätze steigern:
• Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (+540 Millionen Euro; +16,4 Prozent)
• Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (+80 Millionen Euro; +33,0 Prozent)
• Herstellung von sonstigen Waren (+45 Millionen Euro; +4,3 Prozent)
• Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (+42 Millionen Euro; +6,7 Prozent)

Der Zuwachs konzentrierte sich auf die Nahrungs- und Futtermittelindustrie und spiegelt sich in der Hauptgruppe der Verbrauchsgüterproduzenten (+577 Millionen Euro; +12,2 Prozent) wider. In der Branche Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen brachen die Umsätze um 831 Millionen Euro (-18,5 Prozent) ein, das fast ausschließlich dem schwächelndem Inlandsgeschäft geschuldet ist (-25,2 Prozent). Die Branche Herstellung von Metallerzeugnissen musste 564 Millionen Euro (-13,1 Prozent), der Maschinenbau 439 Millionen Euro (-13,3 Prozent) und die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 208 Millionen Euro (-7,1 Prozent) Umsatzrückgänge verkraften.

2020 waren in den Thüringer Industriebetrieben durchschnittlich 143.722 Personen beschäftigt und damit 5 164 Personen weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (-3,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich war damit den 12. Monat in Folge ein Beschäftigtenabbau zu registrieren. Knapp die Hälfte des Arbeitskräfterückganges verzeichneten die 2 Branchen Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (-1.420 Personen) und Herstellung von Metallerzeugnissen (-1.146 Personen). Die Anzahl der Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten sank um 14 auf durchschnittlich 834 Betriebe.

Das Statistische Landesamt dankt allen auskunftspflichtigen Betrieben und Unternehmen für die Übermittlung ihrer Daten und die damit verbundene Bereitstellung einer wichtigen Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Krise.

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