Baupreise für Wohngebäude im Jahresdurchschnitt 2022 22,3 Prozent über Vorjahresniveau

Energie- und Materialpreise, Transportkosten sowie Lieferengpässe beeinflussen die Baupreise

Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden (Bauleistungen am Bauwerk), einschließlich Umsatzsteuer, lagen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im November 2022 um 23,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im Vergleich zum vergangenen Berichtsmonat (August 2022) verteuerte sich der Bau von Wohngebäuden um 3,2 Prozent und erreichte einen Indexstand von 171,8 (Basis 2015=100). Die Steigerung des Gesamtjahresdurchschnitts von 22,3 Prozent zum Vorjahr begründeten die Betriebe hauptsächlich mit stark gestiegenen Energie- und Materialpreisen, erhöhten Transportkosten infolge der Kraftstoffpreisentwicklung sowie Lieferengpässen.

Im Bereich Rohbauarbeiten erhöhten sich die Jahresdurchschnittspreise 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 22,7 Prozent. Am stärksten verteuerten sich hier die Preise für Dachdeckungs- und Dachab- dichtungsarbeiten (+35,5 Prozent), für Entwässerungskanalarbeiten (+30,1 Prozent), für Verbauarbeiten (+27,8 Prozent) sowie für Betonarbeiten (+24,8 Prozent).

Bei den Ausbauarbeiten erhöhten sich die Jahresdurchschnittspreise 2022 gegenüber dem Vorjahr um 22,0 Prozent. Deutliche Preisanstiege verzeichneten die Bereiche Dämm- und Brandschutzarbeiten an technischen Anlagen (+51,4 Prozent), vorgehängte hinterlüftete Fassaden (+39,3 Prozent), Verglasungsarbeiten (+37,8 Prozent) und Heizanlagen und zentrale Wassererwärmungsanlagen (+32,6 Prozent).

Im Jahresdurchschnitt 2022 konnte im Bereich Straßenbau ein Preisanstieg der Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahr von 27,5 Prozent beobachtet werden. Diese Steigerung lässt sich unter anderem auf die wachsenden Preise des Verkehrswegebaus, hierbei besonders im Oberbauschichtbau aus Asphalt (+32,3 Prozent), sowie der Metallbauarbeiten (+29,4 Prozent) zurückführen. Für die Preiserhöhung der Brücken im Straßenbau um 22,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr waren hauptsächlich die Preise der Betonarbeiten (+22,3 Prozent) verantwortlich.

Für die Instandhaltung von Wohngebäuden erhöhten sich die Preise im Jahresdurchschnittsvergleich um 20,7 Prozent, die Preise für Schönheitsreparaturen in einer Wohnung um 11,9 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr mussten die Thüringerinnen und Thüringer für den Bereich Außenanlagen für Wohngebäude 21,8 Prozent mehr investieren. Die Erdarbeiten erhöhten sich um 30,4 Prozent in diesem Gewerk.

Der Neubau von Bürogebäuden verteuerte sich im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2021 um 25,8 Prozent, der Neubau von gewerblichen Betriebsgebäuden um 24,9 Prozent.