Vortrag „Wehrlos im Zauberwald“ erinnert an Lutherfeier im Jahr 1921
Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de
Festzug von 12.000 Menschen zum Jubiläum von Luthers Ankunft in Eisenach
Mit zwei Veranstaltungen wird in Eisenach die Ankunft von Martin Luther auf der Wartburg am 4. Mai 1521 gewürdigt. Am 3. Mai (18.30 Uhr, Stadtschloss) ist unter dem Motto „Wehrlos im Zauberwald“ ein Vortrag zur Luther-Feier in Eisenach am 4./5. Mai 1921 geplant. Die Veranstaltung ist kostenfrei, um Online-Anmeldung wird gebeten: http://www.ev-akademie-
Die Evangelische Akademie Thüringen widmet sich mit der Veranstaltung „Wehrlos im Zauberwald“ im Rokokosaal des Stadtschlosses der Luther-Feier in Eisenach am 4. und 5. Mai 1921. Damals wurde das 400-jährige Jubiläum von Martin Luthers Ankunft in Eisenach gefeiert. Höhepunkt war ein Festzug von 12.000 Menschen zur Wartburg.
Martin Luther alias Junker Jörg diente verbunden mit dem Wartburgzauber als Sehnsuchts- und Identifikationsfigur in einer verwirrenden Gegenwart, erklärt Akademie-Direktor Dr. Sebastian Kranich.
In seinem Vortrag präsentiert er die Ergebnisse seiner Forschungen zu dem außergewöhnlichen Jubiläum.
So zitiert er Zeitzeugen, die Luther als „Mönch im Rittergewand“ bezeichneten und den „freudigen Kampfesmut des christlichen Ritters“ glorifizierten. Zudem erinnert Kranich an die damaligen geschichtlichen Ereignisse:
Deutschland sollte 132 Milliarden Goldmark an Kriegsreparationen zahlen, im März 1921 hatte eine Arbeiterrevolte Mitteldeutschland erschüttert, Anfang Mai drohte eine Besetzung des Ruhrgebiets.
Wie er herausgefunden hat, wurde zu dem Jubiläum in Eisenach gegenüber von Rathaus und Georgenkirche am Gasthof Rautenkranz neben der schwarz-rot-goldenen Fahne die gelb-blaue Fahne Schwedens demonstrativ gehisst. Er wird in dem Vortrag auch die farbigen Eisenacher Notgeldserien zum Jubiläum vorstellen und interpretieren.
Kooperationspartner der Veranstaltung sind der Verein für Thüringische Geschichte, der Geschichtsverein Eisenach und die Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte.
Der Festgottesdienst im Pallas der Wartburg zur Ankunft Luthers am 4. Mai ist mittlerweile Tradition geworden. Beginn ist 18 Uhr. Dr. Christian Bock, Pfarrer der Eisenacher Römisch-Katholischen Pfarrgemeinde, wird die Predigt halten und damit den heutigen katholischen Blickwinkel auf das Geschehen aufzeigen.
Weitere Informationen im Internet: www.ev-akademie-thueringen.de
Hintergrund: Am 4. Mai 1521 war Martin Luther auf dem Rückweg vom Reichstag in Worms ins heimische Wittenberg. Er hatte gerade seine fundamentale Kirchenkritik vor Kaiser Karl V. standhaft verteidigt und wurde darauf als Ketzer verurteilt. Freunde brachten ihn mit einem ausgeklügelten Plan jedoch in Sicherheit: Eine Entführung wurde vorgetäuscht, indem ihn einem Hohlweg nahe der Burg Altenstein bewaffnete Reiter zum Schein überfielen. Luther kam verkleidet und inkognito auf der Wartburg bei Eisenach an, um sich dort zu verstecken. Er legte die äußeren Kennzeichen des Mönchs ab und nahm in Kleidung, Haar- und Barttracht die Identität eines Ritters („Junker Jörg“) an. kam Zwischen Dezember 1521 und Februar 1522 hat er dann auf der Wartburg das Neue Testament der Bibel aus dem Hebräischen und Griechischen in eine deutsche Hochsprache übersetzt und schuf so die Voraussetzung für eine einheitliche deutsche Schriftsprache.
Die Veranstaltungen in Kürze:
3. Mai, 18.30 Uhr, Eisenach, Stadtschloss
Vortrag „Wehrlos im Zauberwald“ zur Luther-Feier in Eisenach am 4./5. Mai 1921
4. Mai, 18 Uhr, Eisenach, Wartburg
Gottesdienst anlässlich von Martin Luthers Ankunft auf der Wartburg im Jahr 1521
