Der ThSV Eisenach hat alles selbst in der Hand
Die Rechnung ist simpel: Zwei Siege an den letzten beiden Spieltagen und der Aufstieg in die 1. Handballbundesliga ist perfekt • Am Samstag, 03.06.2023 empfangen die Wartburgstädter um 18.00 Uhr den 1. VfL Potsdam
Die Tür zur Beletage des deutschen Handballs ist für den ThSV Eisenach weit offen. Die Wartburgstädter und der Dessau-Roßlauer HV, beide 48:20 Punkten, liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den 2. Aufstiegsplatz. Aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses rangiert der ThSV Eisenach auf dem begehrten Platz. Die Rechnung für die letzten beiden Spieltage ist für die Männer aus der Werner-Aßmann-Halle ganz simpel: zwei Siege und das Team von Trainer Misha Kaufmann spielt nächste Saison in der 1. Handballbundesliga der Männer. Am Samstag, 03.06.2023 empfängt der ThSV Eisenach um 18.00 Uhr (!!) den von Bob Hanning trainierten 1. VfL Potsdam, in dessen Reihen mit Torhüter Blaz Voncina ein ehemaliger ThSV-Spieler (2019 bis 2021) steht.
Der Druck auf die Spieler des ThSV Eisenach ist nicht von der Hand zu weisen. Sie stehen so dicht vor dem Ziel.
Unsere Mannschaft hat sich diese Ausgangslage verdient, betont der „Vater des Erfolges“, Trainer Misha Kaufmann.
Er bezeichnet seine Spieler als „Mentalitätsmonster“. Die Stadt und die Region sind im Aufstiegsfieber. Für den Samstag hat sich viel Prominenz aus Thüringen und darüber hinaus angekündigt. Misha Kaufmann beschreibt die Ausgangslage aus seiner Sicht:
Man kann nicht verlieren, was man nicht besitzt, nur gewinnen.
Die Mannschaft müsse nun selbst durch die weit geöffnete Tür gehen, so Eisenachs Geschäftsführer Rene Witte.
Wir sind die stärkste Heimmannschaft der Liga, wollen das auch gegen den 1. VfL Potsdam beweisen, unterstreicht Rene Witte. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, wo wir herkommen, ergänzt der Mittvierziger.
In der Saison 2018/2019 spielte der ThSV Eisenach in der 3. Liga.
ThSV-Team schon im Trikot der neuen Saison
Der Spielplan will es so, der Dessau-Roßlauer HV ist schon am Vortag am Ball, empfängt den HC Elbflorenz. Die Eisenacher kennen also beim Anpfiff schon das Ergebnis des heißen Mitkonkurrenten. Patzt dieser, wovon allerdings nicht ausgegangen wird, könnte der ThSV Eisenach schon am Samstag die Sektkorken knallen lassen. Rene Witte rechnet mit einer proppenvollen Halle, nur noch wenige Karten sind erhältlich. Die Hallentore öffnen bereits um 16.00 Uhr. Ein breitgefächertes Angebot wartet am Fanstand. Eine Besonderheit: Das ThSV-Team wird schon in den Trikots der neuen Saison spielen. Nach der Partie gibt es Livemusik im Freien.
Bob Hanning mit anerkennenden Worten für den ThSV Eisenach
Egal wie es ausgeht, ob der Dessau-Roßlauer HV oder der ThSV Eisenach, es wird auf jeden Fall ein Ostclub mehr in der 1. Liga sein. Das finde ich gut und wichtig, bin froh darüber. Der ThSV Eisenach ist inhaltlich deutlich besser aufgestellt als beim letzten Aufstieg. Man sieht überall eine klare Handschrift. Die sportliche Entwicklung der Mannschaft wird deutlich durch ihren Trainer geprägt, sie ist durch ihn gewachsen. Der ThSV Eisenach besitzt also eine bessere Voraussetzung als beim letzten Mal. Aber, der Klassenerhalt ist weitaus schwieriger als der Aufstieg in die 1. Handballbundesliga, erklärt Bob Hanning, von 2013 bis 2021 Vizepräsident des Deutschen Handballbundes, Geschäftsführer der Füchse Berlin (gerade Gewinner der European-League) und Trainer des Zweitbundesligisten 1. VfL Potsdam.
Der Tabellen-Siebente kommt nicht nach Thüringen, um die Punkte abzuliefern.
Wir wollen jede Partie gewinnen, auch die in Eisenach, betont Bob Hanning.
Verabschiedungen nach dem Abpfiff
Alle uns verlassenden Spieler sind ein Verlust, denn jeder Einzelne war ein nicht wegzudenkender Baustein dieses tollen Teams, erklärt Maik Nowak, der Sportliche Leiter des ThSV Eisenach.
Nach dem Abpfiff werden die den ThSV Eisenach verlassenden Spieler und ein langjähriger Mitstreiter im Team um das Team verabschiedet: den per Zweitspielrecht des SC DHfK Leipzig während der letzten Monate spielberechtigten Sebastian Klein, Cedric Marquardt, Robert Krass, Erik Töpfer, Ruben Sousa, Fynn Hangstein, Johannes Jepsen, Daniel Hideg, Jonas Ulshöfer, Ante Tokic sowie Physiotherapeut und Athletiktrainer Alexander Nöthe. Die Zuschauer werden daher gebeten, nach dem Abpfiff auf ihren Plätzen zu bleiben.
Th. Levknecht
