Vogel- und Virusgrippe nicht in einen Topf werfen

Bei der Bund-Länder-Besprechung zum Thema Vogelgrippe am Dienstag wurde beschlossen, dass die Länder Risikogebiete ausweisen, in denen für Geflügel ein Aufstallungsgebot (jegliches Geflügel muss in den Ställen bleiben) gelten soll. Der Bund schafft mit einer Eilverordnung die nötige Rechtsgrundlage. In Thüringen ist die Risikobewertung bereits im Gange und wird bis zum Inkrafttreten der Rechtsverordnung abgeschlossen sein, sodass umgehend gehandelt werden kann.

Vor diesem Hintergrund warnte der Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit Dr. Klaus Zeh (CDU) davor, die Tierkrankheit Vogelgrippe in eine zu enge Verbindung mit der Virusgrippe zu bringen. «Viele Bürger sind durch die öffentliche Diskussion immer mehr verunsichert. Ich möchte deshalb nochmals auf einige grundlegende Sachverhalte hinweisen:

1. Die Vogelgrippe ist eine Tierkrankheit. Da sie unter Vögeln hoch ansteckend ist, müssen wir sie ernst nehmen. Deshalb wollen wir unsere Geflügelbestände vor Infektionen schützen. Da sie nicht an Landesgrenzen Halt macht, ergreifen wir in Abstimmung mit dem Bund und den übrigen Ländern die nötigen Schritte: verschärfte Kontrollen, um illegale Tiertransporte zu verhindern und, soweit erforderlich, regional begrenzte Aufstallungsgebote, um die Übertragung durch Zugvögel auszuschließen.

2. Als Tierkrankheit ist die Vogelgrippe nur in äußerst seltenen Fällen, nämlich bei intensivstem Kontakt mit erkrankten Vögeln, auf Menschen übertragbar. Zurzeit besteht in dieser Hinsicht keine Gefahr. Selbst beim Auftreten der Vogelgrippe in Thüringen bestünde für den weit überwiegenden Teil der Bevölkerung kein Risiko. Sogar bei Geflügelhaltern würde es sich angesichts der getroffenen Vorsichtsmaßnahmen in engen Grenzen halten.

3. Die Vogelgrippe hat nichts mit der beim Menschen auftretenden Virusgrippe (Influenza) zu tun. Gegen Letztere kann sich jeder durch eine Impfung schützen. Insbesondere bei Risikogruppen (Personen mit chronischen Krankheiten, Senioren, medizinisches Personal) ist das zu empfehlen. Denn Influenza kann, im Gegensatz zur normalen Erkältung, einen schweren Verlauf nehmen.»

Minister Dr. Zeh abschließend: «Dem durch die Vogelgrippe erhöhten Risiko für Geflügel tragen wir Rechnung. Für Menschen besteht zurzeit kein Risiko.»

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