BFU nahm Untersuchung auf

Thüringens Verkehrsminister Andreas Trautvetter informierte sich am Sonntag über den Flugunfall in Eisenach. Auf einer Pressekonferenz sprach er allen Betroffenen sein tiefes Mitgefühl aus und dankte gleichzeitig den Rettungskräften, den Feuerwehren, dem THW und der Polizei für ihren Einsatz. Auch die Veranstalter, vertreten durch einen Rechtsbeistand, und die Flugplatzgesellschaft drückten ihr tiefes Bedauern und Beileid für die Familie des Todesopfers aus.

Beim Flugunfall zu den Flugtagen am Samstag in Eisenach-Kindel raste ein Propellerflugzeug in Zuschauer und Aussteller. Dabei wurde eine Person getötet, zwei Personen sind schwerstverletzt, davon ein 14-jähriges Kind Lebensbedrohlich. Drei Personen seien schwer verletzt, darunter der 36-jährige Pilot. Der Thüringer ist zur Zeit noch nicht vernehmbar. Der aus dem Ilm-Kreis stammende Pilot hatte eine Startfreigabe für diese Veranstaltung. Bei der Propellermaschine handelte es sich um ein ehemaliges Agrarflugzeug, das zu DDR-Zeiten für die Düngung von Feldern verwendet wurde und stammt vom Flugplatz Alkersleben. Zur Schau sollte eine Löschübung gezeigt werden.

Weitere 13 Personen wurden in Krankenhäuser gebracht, sechs durften diese nach einer ambulanten Behandlung Samstag wieder verlassen. Zwei Personen wurden stationär aufgenommen und verließen Sonntag das Krankenhaus. Vier Rettungshubschrauber wurden angefordert.
Ein Kriseninterventionsteam aus Bad Salzungen und Notfallseelsorger aus Eisenach waren im Einsatz.

Samstagabend hat die Flugunfalluntersuchung durch die Bundesstelle (BFU) begonnen. Zunächst habe man sich einen groben Überblick über den Unfall gemacht, informierte Jens Friedemann Unfallermittler der Bundesstelle. Dazu hatte das THW Eisenach die Unfallstelle ausgeleuchtet. Bei Tageslicht wurden weitere Spuren auf der Landebahn und der Wiese gesichert. Noch seien die Untersuchungen nicht abgeschlossen, fest stehe jedoch, der Pilot sei mit seiner Maschine beim Startversuch von der Rollbahn abgekommen und haben mehrfach auf der Wiese aufgesetzt. Die Landeklappen standen auf Start, die Tragflächen wurden durch den Aufprall zerstört. Auch über die Bereifung lägen noch keine gesicherten Informationen vor. Dokumentiert würden die Schalterstellungen und die Ergebnisse mit den Ersthelfern und Rettungskräften noch abgestimmt.
Geprüft werden weiterhin die Masseangaben (Treibstoff und Wasser zur Übung), die Steuerung solle funktioniert haben, so die BFU.
Zum Unfallhergang suchen die Spezialisten noch Videos und Fotos vom Unfall.

Seitens der Luftaufsicht des Landes wurde betont, dass gerade bei Luftfahrtshows strenge Auflagen gelten. In Eisenach-Kindel wurden diese eingehalten bestätigte Wolfgang Eichler.
Auch sei die Veranstaltung versichert gewesen, bestätigte der Anwalt der Eventagentur.
Seit 1996 ist der Verkehrslandeplatz in Betrieb. Rund 20000 Flugbewegungen gab es, alle ohne Unfälle.

Die Rundflüge mit der JU 52 wurden abgesagt und auch das Flugplatzfest beendet. Rund 5000 Besucher kamen am Samstag auf den Kindel.

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