ThSV Eisenach vor heißem Tanz im Saarland

Bereits am Donnerstagabend ist der ThSV Eisenach ins Saarland aufgebrochen. Die Partie der Wartburgstädter des 21. Spieltages der 2. Handballbundesliga der Männer bei der HG Saarlouis wurde auf den Freitagabend (15.02.13) vorgezogen. In der Halle am Stadtgarten in Saarlouis vollziehen am ursprünglichen Termin, Samstagabend, die Bundesliga-Tänzer von «Autre Choses» ihren Saisonauftakt.

Auf einen «heißen Tanz» werden sich die Handballer des ThSV Eisenach allerdings bereits am Abend ab 20.00 Uhr einstellen müssen. Die HG Saarlouis rangiert derzeit auf Tabellenplatz 13, mit einem kleinen Pölsterchen von nur zwei Pluszählern zu den Abstiegsrängen. Da ist das Ziel der Gastgeber mit dem Ex-Eisenacher Danijel Grgic als Kapitän, Regisseur und Kopf der Mannschaft klar.

Aber auch die Wartburgstädter sind mit klaren Vorsätzen aufgebrochen, trägt die Partie auch für sie richtungweisenden Charakter. «Für ganz wichtig, wollen wir uns in der Tabelle weiter oben halten», stellt ThSV-Coach Adalsteinn Eyjolfsson klar. Er hat sein derzeit stärkstes Aufgebot zur Stelle. Die Gastgeber haben ihren rechten Rückraumspieler Jonathane Julvecourt wieder dabei, können aber wahrscheinlich ihren per Erstspielrecht bei Erstbundesligist Frisch Auf Göppingen eingetragen Rückraum-Linken Daniel Fontaine nicht aufbieten. Ansonsten haben die Saarländer jedoch alles an Deck.

«Ich gönne dem ThSV Eisenach von Herzen den Aufstieg, für mich zählen sie in diesem Jahr sogar zu den Top-Aufstiegsaspiranten, aber an diesem Freitag brauchen sie nicht zu gewinnen“, erklärt ein augenzwinkernder Danijel Grgic, der mit 90 Saisontreffern als bester Werfer seines Teams auf Platz 14 der Torjägerliste der Liga rangiert. Der Erfahrenste (kurz vor der Vollendung des 36. Lebensjahres stehend) ist, ebenso, wie seine Mannschaft «gut drauf“ und will die Punkte am Freitag unbedingt in Saarlouis behalten. Gegen seinen ehemaligen Verein ist Danijel Grgic natürlich besonders motiviert. Für die Thüringer hingen die Trauben in der Stadtgartenhalle zu Saarlouis stets unerreichbar hoch.

«Wir müssen die Achse Danijel Grgic – Ingars Dude in den Griff bekommen», gewährt Eisenachs Trainer Adalsteinn Eyjolfsson einen Blick in sein Konzept. Er weiß, mit dem im Vorjahr vollzogenen Trainerwechsel hat sich auch die Philosophie des Spiels der HG Saarlouis verändert. Galten die Saarländer in der 2. Liga Süd als Torefabrik, die aber auch selbst kräftig Gegentreffer kassierte, agieren sie nun wesentlich disziplinierter. «Ziel einer 3:2:1-Abwehrkette ist es, den Spielfluss, den Rhythmus des Kontrahenten entscheidend zu stören», weiß Adalsteinn Eyjolfsson.

Da sind seine Kreativspieler, vornweg Hannes Jon Jonsson, Tomas Sklenak und Girts Lilienfelds, gefragt. Rückraum-Stratege Hannes Jon Jonsson habe sein Pflichtspiel-Comeback – nach einer schweren Operation im Oktober – mit zwei intensiven Spielen binnen drei Tage (Pokalspiel gegen Melsungen, Punktspiel gegen Leipzig) gut verkraftet und sei auf dem Weg zu alter Fitness. Für Furore bei der HG Saarlouis sorgte in den vergangenen Monaten der erst 16-jährige Trainer-Sohn Tim Suton, der mit enormer Torgefahr aufwartete. Der Youngster wird als zweitbester Werfer seines Teams mit 81 Treffern auf Platz 25 der Torjägerliste der 2. Liga notiert.
Goran Suton, der Coach der Saarländer, einst auch Trainer bei der SG Willstätt-Schutterwald mit Till Bitterlich, dem heutigen sportlichen Leiter der Amateurabteilung des ThSV Eisenach, als Spieler, sieht der ersten Heimpartie seines Teams im neuen Kalenderjahr durchaus optimistisch entgegen: «Wir müssen die qualitativ hochwertigen Individualisten der Gäste in den Griff bekommen. Das heißt: Den Grundstein für den Sieg müssen wir in der Abwehr legen und mit schnellen Gegenstößen oder geduldigem Positionsspiel im Angriff unsere Tore erzielen.“ Genau das will der ThSV Eisenach verhindern, um Tabellenplatz 3 zu behaupten…!

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