Thüringer Kinderhospizdienst feiert

Der Thüringer Kinderhospizdienst ist das ambulante Netzwerk als Angebot für Familien deren Kind oder Kinder von einer tödlichen Krankheit betroffen sind. Jetzt wurde im Thüringer Landtag das fünfjährige Bestehen dieses wichtigen Hilfeangebotes offiziell gefeiert.

Unter den zahlreichen Gästen waren nicht nur betroffene Familien, auch viele ehrenamtliche Familienbegleiter, die durch den Trägerverein des Thüringer Kinderhospizdienstes qualifiziert wurden, fanden sich ein. So wurde die Gelegeheit einer „Kleinen Feierstunde“ genutzt, um auf die langjährige, erfolgreiche Pionierarbeit des Thüringer Kinderhospizdienstes zurückzublicken, aber auch visionäres wurde verkündet.

Der Thüringer Kinderhospizdienst begann im Jahr 2007 mit der Ausbildung von ehrenamtlichen Familienbegleitern in Nordhausen und nahm im Jahr 2008 seine Tätigkeit auf.

Zeitnah erfolgte der Ausbau des ambulanten Betreuungsnetzwerkes an den Standorten: Jena, Gotha und Erfurt. Ingesamt wurden bis heute 62 ehrenamliche Familienbegleiter durch den Thüringer Kinderhospizdienst, nach den Vorgaben des Dachverbandes der Kinderhospizarbeit in Deutschland, dem Bundesverband Kinderhospiz e.V., ausgebildet.

Mit mindestens 100 Stunden theoretischem Unterricht und 40 Stunden Praktikum stellt diese Ausbildung das Maß für diese sehr verantwortungsvolle und sensible Tätigkeit dar. „Aufgrund unserer Erfahrungen und Öffentlichkeitsarbeit erfreuen wir uns reger Nachfrage nach weiteren Regionalstellen in Thüringen. Wir werden noch in diesem Jahr in Kooperation mit der Stadt Mühlhausen und dem Landratsamt Unstrut-Hainich, sowie auch im Jahr 2014 in Suhl, neue Ausbildungskurse in den Regionen starten“, wusste Marion Werner, Koordinatorin des Thüringer Kinderhospizdienstes aktuell zu berichten.

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„Mit über 100 Betreuungen und 25 langfristigen Familienbegleitungen ist der Thüringer Kinderhospizdienst eine Erfolgsgeschichte der Ehrenamtlichkeit in Thüringen“, würdigt Birgit Pelke, MdL (SPD) und Mitglied des Freundeskreises Kinderhospiz die bisher geleistete Arbeit. Dabei geht die Hilfe der Familien-begleiter oftmals über den Tod des geliebten Kindes hinaus. Die Kindertrauerbegleitung und -bewältigung aller Familienmitglieder im häuslichen Umfeld steht immerwährend im Fokus der täglichen Arbeit.

Als zusammenführendes Element der Hilfe unterhält der Thüringer Kinderhospizdienst das Café Momente in Nordhausen sowie das Café Wolke in Erfurt. Dies sind offene Angebote der Begegnung für Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kindern sowie für Kinder und Jugendliche, die um einen Bruder, eine Schwester, ein Elternteil oder auch um eine andere geliebte Person trauern.

Mehr als 22000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden an einer tödlichen Krankheit. 5000 junge Menschen sterben im Jahr an einer unheilbaren Krankheit. Im Jahr 1998 wurde in Berlin der erste ambulante Kinderhospizdienst gegründet. Die ambulante Kinderhospizarbeit ergänzt die bestehenden Angebote von Krankenhäusern und Pflegediensten, ohne dabei in Konkurrenz mit ihnen zu treten. Sie schließt eine bestehende Versorgungslücke. Ambulante Kinderhospizdienste stehen den betroffenen Familien vom Tag der Diagnose an zur Seite. Ehrenamtliche, speziell qualifizierte Familienbegleiter helfen im häuslichen Umfeld. Sie verbringen z.B. Zeit mit dem gesunden Geschwisterkind, sind Gesprächspartner, helfen bei Behördengängen oder Alltagstätigkeiten. Sie ermöglichen wichtige und dringend benötigte Freiräume für alle Familienmitglieder. Oberstes Ziel ist des, das gesamte Familiensystem zu stärken und auf dem Weg des Lebens zu begleiten.

Für die Sicherstellung der Tätigkeit des Thüringer Kinderhospizdienstes ist der gemeinnützige Trägerverein, der ebenso das stationäre Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz betreibt, dringend auf Spenden angewiesen.

Weitere Informationen unter www.kinderhospiz-mitteldeutschland.de oder www.facebook.com/kinderhospiz. Spendenkonto: 77, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 86020500.