Oberbürgermeisterin informiert über Eisenacher Position zur geplanten Stromtrasse „SuedLink“ durch die Wartburgregion

Die Pläne über den künftigen Verlauf der Stromtrasse „SuedLink“ werden derzeit intensiv in der Öffentlichkeit diskutiert. Die Stadt Eisenach lehnt ebenso wie das Bad Salzunger Bündnis, in dem auch Eisenach vertreten ist, und der Freistaat Thüringen den Verlauf der gegenwärtig vorgesehenen SuedLink-Trasse durch Thüringen ab.

Der Trassenverlauf ist in einer Vorzugsvariante der Vorhabensträger TenneT und TransNetBW durch Nord-Westthüringen vorgesehen. Das Eisenacher Stadtgebiet wäre von diesem besonders in den Ortsteilen massiv betroffen. Gegenwärtig wird der konkrete Verlauf der als Erdkabel geplanten Trasse innerhalb eines 1000 Meter breiten Korridors geprüft.

Wir möchten die Öffentlichkeit ausführlich über diese Pläne informieren. Die Bürgerinnen und Bürger sollen umfassend erfahren, was die Stromtrasse SuedLink für sie bedeuten würde, welche Eingriffe in die Natur und welche Einschränkungen für Grundstücksbesitzer damit verbunden sein können, betonte Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

Sie hofft, dass so eine breite Gegenbewegung in der Bevölkerung initiiert werden kann und viele ihre Meinung zu dem Großvorhaben öffentlich kundtun.

Gemeinsam mit dem Bad Salzunger Bündnis muss es gelingen, ein möglichst großes Netzwerk aller Akteure zu mobilisieren, so die Oberbürgermeisterin.

Eine Alternativroute des Freistaates Thüringen war erst Ende Januar von der Bundesnetzagentur abgelehnt worden. Eine Entscheidung wird nun zwischen einem Trassenkorridor durch Thüringen und einem durch Hessen fallen.

Deshalb ist jetzt die Bürgerschaft verstärkt aufgerufen, gegen SuedLink in Thüringen zu protestieren, unterstreicht Katja Wolf.

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Die Oberbürgermeisterin äußert Verständnis für einen bedarfsgerechten Ausbau des Stromnetzes.

Es darf aber keine unverhältnismäßige Belastung einzelner Regionen geben. Wir haben bereits einen erheblichen Beitrag geleistet und bleiben bei unserem Nein zu erneuten schwerwiegenden Eingriffen, die die Entwicklungschancen der Stadt nachhaltig negativ beeinflussen, sagte sie.

Deshalb hat Katja Wolf vor kurzem auch zum vorliegenden Gesetzentwurf über das „Nationale Monument Grünes Band Thüringen“ eine ablehnende Stellungnahme für die Stadt abgegeben. Der Thüringer Landtag hatte die Stadt als betroffene Kommune in das schriftliche Anhörungsverfahren einbezogen.

Wir haben den Gesetzentwurf abgelehnt, weil dieser die Erdverkabelung im ,Grünen Band‘ nicht grundsätzlich ausschließen, sondern sogar ermöglichen würde, erklärt die Oberbürgermeisterin.

Katja Wolf lädt zugleich alle Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung ein, die am Donnerstag, 15. März, 12 Uhr im Eisenacher Ortsteil Neukirchen (Kulturhaus, Hötzelsrodaer Straße 2) stattfindet. An diesem Tag wird auch die Thüringer Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller, zu diesem Thema sprechen.

Derzeit geplanter Trassenverlauf in Nord-Thüringen: Aus Richtung Dudderstadt kommend, über Heilbad Heiligenstadt oder Leinefelde-Worbis weiter bis Mühlhausen (zwei Varianten) weiter bis Behringen, durch die Gemeinde Hörselberg-Hainich und bis zur Autobahn A4, nördlich durch das Eisenacher Stadtgebiet. Hier wären voraussichtlich mindestens die Gemarkungen der Ortsteile Hötzelsroda, Neukirchen, Madelungen, Stregda, Stedtfeld und Neuenhof betroffen. Weiter ist der Trassenverlauf in Richtung Unterellen, Marksuhl und bis zur B19 bei Witzelroda markiert.

Insgesamt soll die SuedLink-Trasse auf einer Länge von rund 700 Kilometern Strom von Nord- nach Süddeutschland leiten. In Betrieb genommen werden soll SuedLink – so die Planungen – im Jahr 2025.

Weitere Infos: https://www.tennet.eu/de/unser-netz/onshore-projekte-deutschland/suedlink/erdkabel-korridore/