Abiturprüfungen auf dem Handballparkett der Aßmannhalle

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode GmbH

Zwölftklässler ab Montag wieder im Elisabeth-Gymnasium

Für knapp 50 Schüler, die – wie auch die Lehrer – Mund- und Nasenschutz zu tragen haben, öffnen sich am Montag, 27.04.2020 wieder die Türen des Elisabeth-Gymnasiums in Eisenach. Inklusive Osterferien ruhte der Schulbetrieb für sechs Wochen. Die Corona-Pandemie, die größte Herausforderung seit Jahrzehnten, ja seit dem 2. Weltkrieg, erfordert auch in den Schulen ganz besondere Maßnahmen.

Nach der Schließzeit geht es nun für die knapp fünfzig Zwölfklässler des Elisabeth-Gymnasiums um die Vorbereitung der Abiturprüfungen. Es handelt sich dabei um die vor den Osterferien ausgefallenen Kursarbeiten aus den Bereichen der naturwissenschaftlichen (Biologie/Chemie/Physik) und gesellschaftswissenschaftlichen (Geographie/Wirtschaft-Recht) Fächer. Der Unterricht in diesen Fächern muss folglich noch von allen Schülerinnen und Schülern besucht werden. Die größten Räume der Schule werden hierfür genutzt. Jeweils 9 Schüler arbeiten mit 1 Lehrer in einem Raum. Die zu besetzenden Tische sind entsprechend markiert, um die Abstandsregelung einzuhalten.

Die Räume werden von hinten nach vorn gefüllt, berichtet Schulleiter Tino Nazareth.

In der Turnhalle werden 25 Schüler unterrichtet. Der Belag liegt schon. Die Tische müssen noch platziert werden. In den Gängen der Schule herrscht die Einbahnstraßen-Regelung. Der erhöhte Lehrerbedarf sei durch 22 von 47 zur Verfügung stehenden Pädagogen abzudecken. Fünf langzeitkranke und fünf schwangere Lehrkräfte würden dem Kollegium ohnehin fehlen. Der Anteil von über 60-Jährigen sei hoch.

Einige dieser Altersgruppe haben ihre Bereitschaft kundgetan, dennoch zu kommen, berichtet Tino Nazareth erleichtert.

Die Prüfungen schreiben viele Abiturienten des Elisabeth-Gymnasiums und auch der Waldorfschule vom 20. bis zum 29. Mai 2020 auf dem Handballparkett der Werner-Aßmann-Halle, der Heimstätte des Zweitbundesligisten ThSV Eisenach, für den die Punktspielsaison wie für alle anderen 35 Erst- und Zweitbundesligisten zu Anfang der Woche abgebrochen wurde. Nach dem 29. Mai folgen für die Zwölftklässler die mündlichen Abiturprüfungen.

Einem Stufenplan folgend, nach den 12. Klassen beginnen der Unterricht und die Prüfungen für die 10. Klassen. Der Lehrerbedarf steigt dann ebenso wie der der Räume.

Offene Fragen
Das Lehrerkollegium des Elisabeth-Gymnasiums hat sich bestmöglichst vorbereitet. Improvisationsgeschick wird dennoch täglich gefragt sein. Von Lehrern und Schülern. Offene Fragen bestehen freilich bereits jetzt. Wie soll die Abstandsregelung in den Schülerbussen aus dem Kreisgebiet eingehalten werden? Kommen die 12. und 10. Klassen später zusammen, sei das kaum möglich, weiß Tino Nazareth. Die Problematik der Beförderung der Schüler steht seit Schuljahresbeginn ohnehin auf der Agenda. Ohne eine zufriedenstellende Lösung! Offen in diesen Tagen ist auch, die praktische Umsetzung der ausreichenden Desinfektion der Schultoiletten. Zumal es schon seit einigen Monaten in punkto Reinigung ohnehin viel Kritik am von der Stadt Eisenach nach einer Ausschreibung beauftragten Unternehmen gab.

„Lernen im häuslichen Umfeld“ bleibt für den Großteil bestehen
Für die anderen nahezu 400 Schüler des Elisabeth-Gymnasium ist weiterhin „Lernen im häuslichen Umfeld“ angesagt, via Internet auf einer schulinternen Plattform. Doch nicht jede Familie hat in der Wohnung einen Internetzugang, nicht jeder Schüler einen eigenen Laptop. Manchmal sind auch die räumlichen Verhältnisse zu beengt.

Wir versuchen dann per Telefon die Verbindung zu den Schülern herzustellen. Nicht einfach, für Schüler und Lehrer, berichtet Tino Nazareth.

Getreu dem Motto „Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen“ sind die Lehrer hochmotiviert, auch diese riesige Herausforderung zu meistern. Mit und für die Schülerschaft.

Th. Levknecht

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