Eisenacher Klassen- und Schülersprecher nutzen Netzwerktreffen für Kennenlernen der Demokratie

Welche Möglichkeiten haben Jugendliche in Eisenach? Wie und wo können sie sich einbringen und mitbestimmen? Diese und andere Themen standen für 57 Eisenacher Schülerinnen und Schüler gestern (19. April) beim „Netzwerktreffen der Klassen- und Schülersprecher“ im Mittelpunkt.

Zu dem Netzwerktreffen hatte die Landesvereinigung kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V. (LKJ Thüringen) gemeinsam mit den Eisenacher Schülersprecher*innen die Klassensprecher und interessierte Schüler ab der 8. Klassenstufe aus allen Eisenacher Regelschulen und Gymnasien, der Gemeinschaftsschule sowie den Schulen in freier Trägerschaft eingeladen. Der „Christliche Verein junger Menschen“ (CVJM) Eisenach hatte dafür sein Kinder- und Jugendhaus in der Straße Hinter der Mauer zur Verfügung gestellt. Jugenddezernent Ingo Wachtmeister betonte zur Eröffnung: „Das Treffen ist gelebte Demokratie. Es ist wichtig, sich mit demokratischen Werten auseinanderzusetzen, eigene Meinungen zu diskutieren und sich selbst einzubringen.“

Das Netzwerktreffen war das erste, ein zweites ist für den 8. Mai geplant. Die Schülerinnen und Schüler haben hier die Gelegenheit, Vertreter anderer Schulen kennen zu lernen, Ideen zu sammeln, gemeinsam zu diskutieren und auch Pläne zu entwickeln. Darauf aufbauend können der Austausch und die Vernetzung innerhalb der Stadt verstärkt werden.

Die Treffen finden als sogenannten „Barcamps“ statt. Ein Barcamp ist eine offene Tagung, bei der die Teilnehmer erst am Tagungstag im Gespräch miteinander festlegen, welche Themen in den Workshops (genannt Session) diskutiert werden. So können die Jugendlichen aktiv mitwirken – am Tagesablauf und bei den Inhalten – und übernehmen selbst Verantwortung.

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Die Methode Barcamp hat zudem das Ziel, mit Hilfe digitaler Medien nach außen zu kommunizieren. So können auch Außenstehende die Ergebnisse online verfolgen. Der Einsatz von sozialen Medien, beispielsweise Hashtags, Onlinetools, Etherpads und anderen, sind daher fester und zentraler Bestandteil der Veranstaltung.

Die Schüler hatten jede Menge Vorschläge für ihr Treffen mitgebracht. Letztlich einigten sie sich auf zwölf, die sie als erstes diskutierten. Die Palette reichte von allgemeinen Schulthemen, Wahlen, Freizeit und Sport über Stadtgestaltung, Jugendprojekte und Mobbing bis zu Ernährung, Alkohol und Schönheits-Operationen. Sie erstellten einen aktuellen Sessionplan, den interessierte Schüler auch von außerhalb online verfolgen konnten. Außerdem wurden die Gesprächsthemen auch graphisch dargestellt.

Die Netzwerktreffen der Eisenacher Schülervertreter sind Teil der Projektreihe „Vorsicht, Demokratie!“ der LKJ Thüringen. „Es ist keine Warnung vor der Demokratie, sondern vielmehr ein Ausdruck ihrer Zerbrechlichkeit. Denn das Demokratieverständnis junger Menschen kann nur sensibilisiert werden, wenn diese unabhängig von Herkunft, Religion, Bildung oder sozialer Verortung in ihrem direkten Umfeld die Möglichkeit haben, Beteiligung auszuprobieren und zu erfahren“, betonten die beiden Projektorganisatorinnen vom LKJ, Christiane Preuß und Henriette Schubert-Zunker.

Das Barcamp wurde in Kooperation mit den Eisenacher Schülersprecherinnen und –sprechern veranstaltet. Unterstützer des Projektes sind das Jugendamt der Stadtverwaltung Eisenach, der CVJM Eisenach e.V., das Wartburg-Radio 96,5, das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und viele andere.

Weitere Infos: www.lkj-thueringen.de

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