Elisabeth-Gymnasium kann mit kleinen Klassen werben

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode GmbH

Herbstfest mit Spitzenresonanz

An einen solchen Trubel zum Herbstfest konnte sich keiner aus dem Lehrerkollegium erinnern. Tino Nazareth, der neue Schulleiter des Elisabeth-Gymnasiums Eisenach, war hellauf begeistert.

Der Dank geht an all jene, die dieses Herbstfest vorbereitet und organisatorisch abgesichert haben, betonte der 44-Jährige.

Seine Vorgängerin Roswitha Becker, seit kurzem im wohlverdienten Ruhestand, wurde herzlich begrüßt.

Von Outdoor Mathe bis zum Waffelbacken
Hineinschnuppern in das Schulleben, das sollten insbesondere Eisenacher Grundschüler aus 4. Klassen. Nicht nur diese kamen in Scharen, mit Eltern und Großeltern. Das Interesse an diesem Gymnasium mit musisch-künstlerischer Ausrichtung war riesengroß, Flure, Klassenzimmer, Fachkabinette, Turnhalle und der Schulhof waren regelrecht belagert. Es gab vieles zu sehen und zu hören, Informatives, vieles zum Mitmachen. Die Palette reichte von Outdoor Mathe, Kartoffeldruck, Farbexperimente, Basketball, Kraftplatte über Bienvenue en France, Sprachanimation Russisch bis zum Waffelbacken, Chor und Theateraufführungen. Leckeres zum Probieren bot ein internationales Büfett. Einsetzender Regen tat der guten Stimmung keinerlei Abbruch. Die fleißigen Helfer des Fördervereins um Uwe Hensch zogen mit ihrem Bratwurststand rasch unter ein Vordach. Kaffee und Kuchen in reichlicher Auswahl lud zum Verweilen, aber auch zugleich zu vielen individuellen Gesprächen mit bereitwillig Auskunft gebenden Lehrern ein.

ThSV Eisenach war mit ehemaligen und aktuellen Eli-Schülern da
Das Elisabeth-Gymnasium hatte sich zudem Partner und Gäste eingeladen. Der ThSV Eisenach, seit vielen Jahren Kooperationspartner, mit Armend Alaj und Hannes Iffert (beide vor wenigen Jahren selbst Schüler am Elisabeth-Gymnasium), Mladan Jonvanovic und Sebastian Brand (alle aus der 1. Mannschaft), Manager Rene Witte sowie die derzeit am Elisabeth-Gymnasium lernenden Nachwuchs-Handballer Jan-Luca Fernschild und Jannis Förster erwiesen sich an einem Info-Stand als ausgesprochen kommunikativ, verteilten verschiedene Fanartikel und an Interessierte auch Freikarten für das nächste Heimspiel am 06.10.2018 gegen den wohl härtesten Aufstiegsrivalen, die SG Nußloch. Der Rock`n Roll Club Sylvester, die Freiwillige Feuerwehr und eine Hundestaffel der Polizeidirektion Gotha bereicherten ebenso das Programm.

Wunsch: mehr Einbindung in das gesellschaftliche Leben der Stadt

Ich bin ausgesprochen positiv aufgenommen worden, neugierig und offen für Neues, von den Lehrern und Schülern, berichtet Tino Nazareth.

Regelmäßige Treffs mit den Schülern und Elternvertretern sind angelaufen. Die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung nehme viel Raum ein, so der neue Schulleiter. Mit eigenem Budget gelte es ein Angebot an Arbeitsgemeinschaften zu schaffen. Dabei soll die gesamte Bandbreite Berücksichtigung finden. Die Zahl von 487 Schülern lasse es zu, mit kleinen Klassen zu werben; beste Voraussetzungen für Lehrer und Schüler. Kurzfristige Aufnahmen seien möglich. Das Kollegium umfasst, mit 4 Neueinstellungen, 40 Lehrer und Lehrerinnen.

Damit kann der Unterricht zu 100 Prozent abgesichert werden, unterstreicht Tino Nazareth.

Längerfristige Ausfälle seien, wie auch an anderen Schulen, nicht zu kompensieren. Dr. Hubert Langlotz fungiere weiterhin als stellvertretender Schulleiter, Gert Schnauß als Oberstufenleiter.

Die musisch-künstlerische Ausrichtung war ein Kriterium für meine Bewerbung, lässt Tino Nazareth wissen.

Das legendäre Weihnachtsprogramm werde es auch in diesem Jahr geben. Mehr Einbindung, mehr Präsenz im gesellschaftlichen Leben der Stadt, wünscht sich der neue Schulleiter.

Der Chor ist beispielsweise dafür prädestiniert, so Tino Nazareth.

Die Zusammenarbeit mit dem Theater soll intensiviert werden. Soziales Engagement, ganz im Sinne der Namenpatronin, werde weiter ganz oben auf der Agenda stehen. An einer Schautafel erläuterte beim Herbstfest eine Schülerin mit ganz viel Herzblut die Vorhaben.

Ideen aus der Schülerschaft fließen da mit ein, berichtet der Schulleiter.

In seinen bisherigen Stationen, in Münster und in Coburg, sei der örtliche Handballverein stets Partner der Schule gewesen. Das sei für ihn mit dem ThSV Eisenach nichts Neues. Die Kooperation setzte zudem die diesbezügliche Arbeit seiner Vorgänger Gerhard Sippel und Roswitha Becker fort.

Anbau auf der Agenda
Was wünscht sich Tino Nazareth? Die Erneuerung des Hauses, zu NS-Zeiten gemeinsam mit den nahegelegenen Wohnblocks für BMW-Arbeiter errichtet, zu DDR-Zeiten 10. Polytechnische Oberschule „Dr.- Theodor-Neubauer“, ab 1991 Gymnasium.

Der Anbau ist entworfen, der Zeitpunkt der Umsetzung noch ungewiss, weiß Tino Nazareth.

Ein erstes Gespräch mit Oberbürgermeisterin Katja Wolf habe es hierzu gegeben. Erfreulich aus seiner Sicht, die Diskussion über die Eigenständigkeit des Elisabeth-Gymnasiums sei wohl nun endgültig vom Tisch. Die Bildungslandschaft der Stadt Eisenach, mit drei Gymnasien, gehört zu den wichtigen „weichen Standortfaktoren“ für junge Familien. Dass das Interesse am Elisabeth-Gymnasium gewaltig ist, das Herbstfest war ein mehr als eindeutiger Beleg.

Th. Levknecht

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