Intensiv-Sprachkurse am Elisabeth-Gymnasium Eisenach

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode GmbH

Kindern und Jugendlichen aus mehreren Ländern wird die deutsche Sprache vermittelt • Integration im Schulalltag verläuft bestens

Fahd, Diana, Victoria, Miroslaw, Ridha und Jongwoo gehören zu den 26 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren aus Eisenach und dem Wartburgkreis, die Intensiv-Sprachkurse am Elisabeth-Gymnasium in Eisenach besuchen. Deutsch als Zweitsprache erlernen, das ist das Ziel. Janette Rehs, Lehrkraft für Deutsch, Geschichte und Darstellendes Spiel, Sarah Krause, Lehrkraft für Mathematik und Wirtschaft/Recht und Tilmann Brinks, Lehrkraft für Geschichte und Deutsch haben sich dieser spannenden Aufgabe gestellt. Die Schüler kommen zu 75 Prozent aus der Ukraine, aber auch aus Südkorea, Syrien und dem Irak. Nach Deutschland geflüchtete Kinder sind nach drei Monaten schulpflichtig. Montag und Dienstag sind die oben erwähnten 26 Kinder und Jugendliche im normalen Schul-Alltag, danach in einem einmonatigen Probeprojekt zum differenzierten Lernen in vier Lernniveau-Gruppen im Elisabeth-Gymnasium.

Im Schulalltag gibt es keine Integrationsprobleme. Im Gegenteil, die Kontakte mit den anderen Schülern reichen inzwischen bis in die Freizeit hinein, berichtet Sarah Krause.

Der Grundgedanke der Heiligen Elisabeth, deren Namen die Schule trägt, wird auch an diesem Beispiel mit Leben erfüllt.

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Der Anfang sei schwer gewesen, einige der Kinder seien nicht alphabetisiert, kennen andere Schriftsysteme, wie kurdisch, arabisch, südkoreanisch oder kyrillisch. Ukrainisch ist zudem nicht gleich russisch.

Die Schulabläufe zu erklären, war sehr aufwendig. Hände und Füße wurden benutzt. Beim Benutzen des Google-Translater sind wir auf viele Unwägbarkeiten getroffen. Oftmals war es schwer, klare Aussagen zu vermitteln, auch in Bezug auf Disziplin. Die Kinder aus fernen Ländern sind nicht anders als deutsche. Einige Kinder aus der Ukraine konnten englisch, da war es einfacher, so Janette Rehs.

Untereinander wählen die Kinder ihre Erstsprache. Bei der Gestaltung von Plakaten, so die drei Lehrkräfte übereinstimmend, zeigen die 27 Schüler und Jugendliche viel Kreativität. Das Erlernen deutscher Zahlen werde vermittelt, aber keine Rechenoperationen. Sie nutzen zudem die Gelegenheit, sich für Kunst, Musik oder Sport einzuwählen.

Wir können natürlich nicht in das Innere der Kinder schauen, doch sie geben sich überwiegend aufgeschlossen, schildert Tilman Brinks seine Eindrücke.

Mit Hilfe des 9-Euo-Tickets kommen die Kinder und Jugendliche zur Schule, wo ein warmes Mittagessen angeboten wird.  Eine Euphorie löste die Nachricht in der Alphabetisierungsgruppe aus, dass diese 6 Kinder und Jugendliche bis zum Beginn der Sommerferien von Montag bis Freitag ins Elisabeth-Gymnasium kommen können. Für die drei Lehrkräfte ist dieses „Pilotprojekt“ Intensivsprachkurs zur Herzenssache geworden. Der Dank der von ihnen betreuten Kinder sei der beste Lohn.

Am Freitag, 01.07.2022 endete der Intensiv-Sprachkurs am Elisabeth-Gymnasium. Wie es nach den Sommerferien weiter geht, darauf gibt es noch keine abschließende Antwort. Einig sind sich alle mit diesem Projekt befasste Pädagogen, dass eine Fortsetzung nach den Sommerferien im Bereich des Wartburgkreises sehr wünschenswert ist!

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