Kluge Lösungen, kostbare Punkte

Schüler aus Eisenach und dem Wartburgkreis  mit Erfolgen bei der Landes-Mathematikolympiade

Nathanael konnte schon feiern, bevor er auch nur eine Aufgabe gelöst hatte: Seine Startnummer bei der 55. Thüringer Mathe-Olympiade war ausgerechnet die 555!

Im ersten Landesentscheid nach dem Tod von Dr. Wolfgang Moldenhauer, dessen unermüdlicher Einsatz für die Förderung junger Mathe-Talente maßgeblich zum Erhalt und zur Etablierung der MO auch im Westen der Bundesrepublik beigetragen hat, begrüßte sein Nachfolger Martin Kesting insgesamt 243 junge Denksportler, die am letzten Februar-Wochenende in Erfurt je sechs mathematische Höchstschwierigkeiten zu meistern versuchten. 93 von ihnen durften sich am Ende als Preisträger feiern lassen, 31 weitere erhielten Anerkennungen.

Zwar gingen z.B. von den 45 Preisen in den Klassenstufen 9 bis 12 allein 34 an die drei math.-nat. Spezialgymnasien (Erfurt, Jena, Ilmenau), doch trotz deren Dominanz erzielten auch andere Thüringer Schulen achtbare Ergebnisse. Für die Region Eisenach / Wartburgkreis hatten vier Mädchen und vier Jungen im November 2015 die Qualifikation geschafft. Zusammen mit ihren Betreuern Jürgen Darr und Henning Busboom warteten sie nach insgesamt siebeneinhalb Klausurstunden, angeregten mathematischen Debatten, abendlichem Eisessen und Tischfußball, einer kurzen Nacht in der Jugendherberge, diversen rasanten Kartenspielen und dem üblichen Kinobesuch auf die Bewertung ihrer Leistungen.

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In Vertretung der Ministerin für Bildung, Jugend und Soziales dankte Anneliese Bernuth zum Auftakt der Siegerehrung den Aufgaben-Autoren vom deutschen MO-Verein, dem Organisations-Komitee um Dr. Bernd Licht (mit Kollegen vom Spezialschulteil), dem ausrichtenden Königin-Luise-Gymnasium, den vielen zur Korrektur angereisten Helfern, engagierten Eltern und Mathe-Lehrkräften sowie dem Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen als langjährig zuverlässigem Hauptsponsor. Dann war es so weit, aufsteigend wurden die Gewinner der Anerkennungen und Preise geehrt:

Bei seiner vierten Landesrunde ging Nathanael Stelzner (Kl. 10, Eli-Gym Eisenach) mit Platz 8 und einem 3. Preis als bester Nicht-Spezialschüler seines Jahrgangs hervor. Nur einen Punkt lag er hinter dem 20 € höher dotierten 2. Preis. Und sogar 30 € kostete das Pünktchen, welches Basma Jantscher (Kl. 8, Eli-Gym) zum 3. Preis fehlte: Da sie jedoch mit 31 von 40 das beste Ergebnis aller EA/WAK-Teilnehmenden schaffte, erhielt sie immerhin eine hochverdiente Anerkennung. Zwar weniger Punkte, dafür aber einen beachtlichen 11. Rang unter 41 Konkurrenten erreichte Alina Schieck (Kl. 8, Ruhla). Diese Spitzenleistung war der Jury einen 3. Preis wert.

Wie schwierig es ist, sich unter Zeitdruck im leistungsdichten Teilnehmerfeld zu behaupten, mussten dagegen die übrigen Hoffnungsträger aus den Schulen der Region erfahren. Neben den Debütanten Felix Schmidt (Kl. 6, Ruhla) und Paul Quehl (Kl. 7, Eli-Gym) gingen auch Hanna Kreissl (Kl. 8, Abbe-Gym Eisenach), Marc Lennart Schumann (Kl. 9, Vacha) und Miriam Schmelz (Kl. 11, Vacha) bei der Siegerehrung leer aus. Doch bleibt allen der stolze Erfolg, sich überhaupt für die Thüringen-Olympiade qualifiziert–, sowie die Freude, dadurch zwei spannende, sonnige Wintertage im Kreise gleichgesinnter Mathe-Fans erlebt zu haben.

Erwähnt seien schließlich noch der 2. Preis von Jil Kloß (Kl. 10) und die Anerkennung für Louisa Marie Weber (Kl. 9), da sie bis 2014 bzw. 2015 noch in Ruhla bzw. Gerstungen lernten, bevor sie zum Zwecke optimaler mathematischer Förderung an die Spezial-Gymnasien in Erfurt bzw. Jena wechselten.

Foto hinten: Königin Luise, Alina Schieck, Nathanael Stelzner, Marc Lennart Schumann, Paul Quehl; vorn: Miriam Schmelz, Hanna Kreissl, Henning Busboom (Betreuer), Felix Schmidt

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