Kunst aus Metall

Spannende Aufgabe für angehende Metallbauermeister

Elf angehende Metallbauermeister haben im BTZ Rohr-Kloster von November 2021 bis Januar 2022 zwei sogenannte „Situationsaufgaben“ im Rahmen ihrer Meisterausbildung Teil 1 erfüllt. Aufgabe 1 galt es, in der Schließ- und Sicherheitstechnik zu lösen, wo es um Türöffner, Schließzylinder und biometrische Zugänge (mit Finger- und Augen-Scan) ging. Aufgabe 2 wurde erstmalig in der Metallgestaltung gestellt, in der es nahezu künstlerisch zuging. Im Metallbereich konnten die Teilnehmer aus Südthüringen und Franken wählen, eine Gestaltung zum Thema „Natur“ oder zu „Sonne, Mond und Sterne“ umzusetzen.

Ausbilder Hilmar Pabst bereitete die Aufgabenstellung akribisch vor und testete sie an eigenen Gestaltungen, bevor die Meisterschüler gefragt waren. Fachbereichsleiter Manfred Tietze schwärmt von den Ergebnissen, die in diesem Abschnitt des Teil 1 der Meisterausbildung entstanden:

Das ist Metallkunst in 3 D.

Metallene Blumen, Bäume und abstrakte Motive zählen dazu – darunter ein monumentales Bild mit Schmetterlingen, welches Meisterschüler Patrick Jacob aus Exdorf schuf.

Wir mussten das Material und die Arbeitsabläufe planen und zunächst eine Holzschablone bauen. Dann habe ich für mein Bild Chrom-Nickel-Stahl gebogen und geschweißt. Die Schmetterlinge habe ich mit dem Laser geschnitten, erklärt der 27-jährige und nennt sein Werk „Schmetterlingskreisel“.

Diesen Kreisel will er später mal in seinem Wohnzimmer aufhängen. Jacob arbeitet bei der JMF Metallbautechnik GmbH in Jüchsen, die ihn bei der Meisterausbildung unterstützt. Zum Jahresende wird er seine Meisterausbildung, wenn alles klappt, abschließen und langfristig die Fertigungsleitung bei JMF übernehmen.

Der 33-jährige Metallbauer Max Pörschke aus Behrungen hat Rosen aus Kupfer gestaltet und für die Blüten mit Blechschere und Lötkolben gearbeitet. Anschließend erhielt sein Strauß noch einen Rahmen mit Blattgold.

Damit muss man sehr vorsichtig arbeiten. Schon wenn man den Pinsel zu sehr schwingt, ist das Blattgold weg. Es ist wirklich eine Herausforderung, so etwas Filigranes herzustellen, findet er, denn sonst schweißt er riesige Bauteile zusammen.

Seinen Meister macht Pörschke auf eigene Kappe.

Sonst bleibst du einfach stehen und entwickelst dich nicht mehr weiter. Mit 40 Jahren hätte ich es wahrscheinlich nicht mehr gemacht und mich geärgert, sagt er und findet besonders gut, dass auch der Kurs „Internationaler Schweißfachmann“ Bestandteil der Meisterausbildung gewesen ist.

Inzwischen sind die insgesamt 15 Kunstwerke fertiggestellt und werden seit dieser Woche bis zum 4. Februar in einer kleinen Ausstellung in der BTZ-Mensa auf dem Bildungscampus in Rohr gezeigt.

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