Fußball ist keine Konkurrenz zum Lebenretten

Der DRK Ortsverein Ütteroda feiert auf dem Sportplatz gerade sein 60-jähriges Jubiläum, als ein Gewitter über den kleinen Ort bei Eisenach aufzieht. Um Schutz vor dem Regen zu suchen, flüchten sich die Feierwilligen unter einen Pavillon und feiern eine kleine Weile im Trockenen weiter. Bis es passiert: der Blitz schlägt in das Zelt ein, der Pavillon stürzt in sich zusammen und Panik bricht aus.

Viele der Ütterodaer sind verletzt, zwei Jungs sind, getrieben vom Schock, in den Wald geflüchtet und haben sich dort verlaufen.
Ein Fall, welcher gar nicht so fern ist von der Realität und genau deswegen am vergangenen Freitag als Übungsszenario für die Kräfte der Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes diente.

Um 17:02 Uhr am Freitagnachmittag wurden daher die ehrenamtlichen Helfer aus Sanitäts- und Betreuungsbereitschaft, vom Kreisauskunftsbüro, von der Bergwacht Ruhla und der Rettungshundestaffel unter dem Einsatzstichwort «Großschadensereignis» auf die DRK-Rettungswache in der Mühlhäuserstraße alarmiert. Erst dort stellte sich für viele heraus, dass es sich beim vermeintlichen Rettungseinsatz nur um eine Übung handelt.

Nichtsdestotrotz wurde auch diese von allen Kräften mit vollem Ernst bearbeitet. Denn schon wenige Minuten später waren die freiwilligen Kameraden und Kameradinnen einsatzbereit und rückten gegen 18:00 Uhr mit einem Tross von insgesamt acht Fahrzeugen aus. In Windeseile waren die 33 Helfer am Sportplatz.

Anzeige

«Vor Ort war die Lage zunächst eine recht unübersichtliche. Die Betroffenen und Verletzten liefen verwirrt durcheinander und das Gelände ist überdies ein recht weitläufiges», erklärte der DRK-Einsatzleiter und Organisator der Übung, Olaf Braun.
Dennoch wussten die Rotkreuzler schnell, was zu tun war. Sie versorgten die Verletzten an deren Auffindeorten, bauten ein Zelt zur weiteren Behandlung auf, suchten mit der Hundestaffel die beiden verlorengegangenen Kinder und retteten diese schlussendlich unter Einsatz der Bergtrage.
Rund zwei Stunden waren die Freiwilligen auf diese Weise beschäftigt und arbeiteten die Großschadenslage nach taktischen Kriterien ab, bis auch der letzte Patient versorgt und zum Abtransport in ein Krankenhaus bereit war.

«Wir können mit dem Ergebnis dieser Übung durchaus zufrieden sein. Alle acht Verletzten wurden gerettet und wirklich gut versorgt und auch die Zahl unserer eingesetzten Helfer ist eine beachtliche – wenn man bedenkt, dass auch noch ein wichtiges Fußballspiel ist», sagte Einsatzleiter Braun mit einem Augenzwinkern.