„Girls` Day 2018“: Neun Mädchen testeten die Technik der Eisenacher Berufsfeuerwehr

Den bundesweiten Aktionstag „Girls` Day – Mädchenzukunftstag“ nutzten am 26. April neun Mädchen aus Eisenach und umliegenden Orten des Wartburgkreises, um sich bei der Berufsfeuerwehr Eisenach über die Arbeit einer Feuerwehrfrau und Beamtin des mittleren feuerwehrtechnischen Dienstes zu informieren. Sie lernen in den Klassenstufen 7 und 8 und waren beispielsweise auch aus Behringen, Beuernfeld, Wenigenlupnitz, Gerstungen, Großenlupnitz und Seebach zur Feuerwache nach Eisenach gekommen.

Deutschlandweit engagieren sich rund 87.500 Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren. Aber in den Berufsfeuerwehren gibt es nur 404 Frauen, berichtete Brandoberinspektor Markus Weigelt.

Warum das so ist, wussten die Mädchen genau: Man muss sportlich sehr fit sein. Einige der Schülerinnen sind selbst aktiv bei den Freiwilligen Feuerwehren in ihren Orten. Für Lina, Lea, Angelina und die anderen war es deshalb auch kein Problem, als sie selbst – mit Feuerwehrjacke, Helm und Handschuhen ausgerüstet – die hydraulische Schere und den Spreizer an einem alten Autowrack testen durften. Den zur Ausrüstung gehörenden 16 Kilogramm schweren Rucksack mit der Pressluftflasche fanden sie dann aber doch recht schwer. Beim Rundgang durch die Feuerwache zeigte ihnen Oberbrandmeister Tobias Bettermann die Aufenthalts-, Schlaf-, Schulungs- und Büroräume, die Leitstelle und den Fitnessraum. In der Fahrzeughalle erklärte er den Mädchen die technische Ausrüstung verschiedener Fahrzeuge – vom Tanklöschfahrzeug über den Wagen des Einsatzleiters bis zum extra Auto für das Retten von Tieren. Und natürlich durften sie auch das Drehleiterfahrzeug inspizieren.

Darüber hinaus erfuhren die Mädchen viele theoretische Details von den beiden Feuerwehrmännern. Im Schulungsraum informierten diese darüber, welche Aufgaben die Feuerwehr außer dem Löschen von Bränden oder der Hilfe nach Unfällen hat. Ob bei Hochwasser Keller leer zu pumpen sind, nach einem Sturm umgestürzte Bäumen auf der Straße liegen, ein Wespennest bei Wohnhäusern gefunden wird oder ein defektes Auto eine Ölspur hinterlassen hat – die Feuerwehr wird zu Hilfe gerufen. Ebenso gehören der vorbeugende Brandschutz bei größeren Gebäuden oder die Brandschutzwache im Theater dazu.

Die Feuerwehrleute bei der Berufswehr sind alle ausgebildete Rettungssanitäter und Rettungsschwimmer und müssen sich mit Fahrzeugen und technischen Geräten gut auskennen. Lkw-Führerschein oder Kettensägeschein gehören deshalb genauso mit zur Ausbildung wie der Umgang mit Scheren und Spreizen oder Atemschutzgeräten und vielem anderen mehr.

Unsere Arbeit ist spannend, weil wir auch in jeder Schicht andere Aufgaben zu erledigen haben, fasste Markus Weigelt zusammen.

Eingeladen hatte die Stadtverwaltung zum „Girls` Day“ Schülerinnen der Klassen 5 bis 10, um sie zu bestärken, ihren Beruf aus dem gesamten Spektrum der Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten zu wählen – ohne sich von klassischen Vorstellungen leiten zu lassen wie „Das ist doch nur was für Jungs“.

Weitere Informationen: www.girls-day.de.

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