Helfen ist die erste Bürgerpflicht

Für viele Menschen ist es ein absolutes Horroszenario: sie wollen nur schnell einkaufen gehen und kommen auf dem Weg zu einem Unfall. Doch was ist zu tun? Den Notruf wählen? Erste Hilfe leisten? Um Hilfe rufen? Oder doch lieber einfach schnell vorbeigehen in der Hoffnung, dass keiner einen sieht?

Leider ist besonders häufig Letzteres der Fall. Gründe, oder besser Ausreden, für dieses Verhalten gibt es wahrlich genügend. Egal ob man es eilig hat, der Erste-Hilfe-Kurs schon zwanzig Jahre in der Vergangenheit liegt oder man Angst hat „etwas verkehrt zu machen“, solche Gründe um schnell weiterzulaufen finden sich immer viele.

Doch das Gewissen der Meisten Vorbeiläufer schlägt etwas später hoffentlich zu.
So auch in diesen Tagen, da ein Artikel der Thüringischen Landeszeitung viele wachrütteln sollte. Bereits am Samstagabend des vergangenen Wochenendes kam in der Mühlhäuser Straße ein Mann ums Leben, da ihm nicht geholfen wurde. Nach Informationen der TLZ war der Herr an einem Herzinfarkt verstorben, nachdem keiner der vorbeigehenden Passanten ihn wiederbelebt geschweige denn die 112 gewählt hatte. Erst ein junges Paar alarmierte den Rettungsdienst, welcher dann aber zu spät kam, als dass das Leben des Mannes gerettet werden konnte.

Dabei ist der Unbekannte aus der Mühlhäuser Straße nicht das einzige Opfer solcher unterlassener Hilfeleistungen. Täglich sterben zahlreiche Menschen mitten in der Öffentlichkeit, weil keiner ihnen zur Hilfe kommt. Obwohl es an und für sich nicht schwer ist, Hilfe zu leisten, denn auch schon das Absetzen eines Notrufs kann viel bewirken, vergessen zu viele Mitmenschen, dass Helfen in einer Notsituation die erste Bürgerpflicht ist.

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