Fahrtreppen sind nicht zum Spielen da

Einkaufszentren sind ohne Fahrtreppen heutzutage kaum mehr vorstellbar. Auch in anderen öffentlichen Bereichen beispielsweise von Bahnhöfen, U-Bahnstationen oder Flughäfen sind die komfortablen Personenbeförderungsanlagen heute unverzichtbar. Fahrtreppen und Fahrsteige sind faktisch rund um die Uhr in Betriebsbereitschaft. Sie bergen allerdings bei unachtsamer Benutzung auch Gefahren.

Fahrtreppen und Fahrsteige unterliegen aufgrund ihrer hohen Beanspruchung einem technischen Verschleiß. Regelmäßige Wartung und wiederkehrende Prüfungen der Anlagen sind daher für die Sicherheit der Fahrgäste unumgänglich. Unfälle passieren in aller Regel durch Unachtsamkeit oder falsches Benutzen.

Ulrich Penndorf ist Sachverständiger für Aufzüge und Fahrtreppen beim TÜV Thüringen, prüft seit einem Jahrzehnt Fahrtreppen und Fahrsteige und kennt die Unfallgefahren.

Eltern sollten ihre Kinder nie unbeaufsichtigt auf eine Fahrtreppe lassen. Die geführten mitfahrenden Handläufe verleiten Kinder zum daran herumspielen. Hier besteht  erhöhte Verletzungsgefahr,

warnt Penndorf. Kleinere Kinder sollten Eltern daher immer an die Hand nehmen.

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Eine Unsitte ist es, sich auf Fahrtreppen entgegen der Fahrtrichtung zu stellen. Die Unterhaltung mit dem Hintermann könnte in einem Sturz enden. Vor allem im Einzugsbereich der Treppenstufen, beim Übergang von der Steigung in den horizontalen Bereich zur Kammplatte, besteht ein akutes Verletzungsrisiko.

Wer in diesem Bereich der Treppe zu Fall kommt, kann sich an den scharfen Kanten der Stufen schneiden, Schürfwunden zufügen oder gar den Verlust eines Fingers riskieren,

so Ulrich Penndorf vom TÜV Thüringen. Auch ein Mitlaufen mit der Fahrtreppe oder gar das Laufen entgegen der Fahrtrichtung ist nicht zu empfehlen. Die Sturzgefahr ist so weitaus größer. Sollte sich gar ein Schnürsenkel oder ein Schal in den beweglichen Teilen verhaken ist der Unfall vorprogrammiert. Vorsicht ist in jedem Fall mit langen auf den Boden ragenden Kleidungsstücken geboten. Wird der Schal am Handlauf oder im Bereich der Stufen eingezogen besteht sogar Lebensgefahr. Eine Fahrtreppe verfügt zwar am Anfang und am Ende über einen Not-Aus-Schalter, bis dieser aber von einem Außenstehenden betätigt  wird, kann es im Zweifel zu spät sein.

Kinderwagen, Rollstühle, Koffertransportwagen und Hunde haben auf Fahrtreppen nichts verloren.

Wo es Fahrtreppen gibt, stehen für die Barrierefreiheit in aller Regel ebenfalls Aufzüge zur Verfügung. Diese bieten für diese eine höhere Sicherheit, auch wenn man eventuell etwas länger warten muss,

meint der Aufzugs- und Fahrtreppenexperte.

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