Gedenktag der Sternenkinder

Weniger Totgeborene 2024 in Thüringen

Jährlich am 15. Oktober findet der „Tag der Sternenkinder“ statt, an welchem allen Kindern gedacht wird, die während der Schwangerschaft oder während der Geburt sterben. Seinen Ursprung hat der  Gedenktag in den USA und Kanada, wo er als „Pregnancy and Infant Loss Remembrance Day“ (deutsch: Tag des Gedenkens an Schwangerschafts- und Säuglingsverlust) bekannt ist. Anlässlich  dieses Gedenktages teilt das Thüringer Landesamt für Statistik mit, dass es in Thüringen im Jahr  2024 insgesamt 54 totgeborene Kinder gab. Das waren 13 Totgeburten weniger als im Jahr 2023. Die Totgeborenenquote (relative Zahl der Totgeburten je 1.000 Lebend- und Totgeborene) lag in Thüringen im Jahr 2024 bei 4,6. Dies ist ein leichter Rückgang um 0,5 im Vergleich zum Jahr 2023 (2023: 5,1), aber dennoch im Vergleich zu 2015 ein deutlich höherer Wert (2015: 2,7). Diese Entwicklung bei der Todgeborenenquote deckt sich mit den Beobachtungen für ganz Deutschland. Hier hat sich die Totgeburtenquote von 3,8 im Jahr 2015 auf 4,3 im Jahr 2024 erhöht. 

In den Jahren 1991 bis 2024 unterlag die Zahl der Totgeborenen als auch die Totgeburtenquote in Thüringen einer schwankenden Entwicklung. Die meisten Totgeburten gab es im Jahr 2002 mit 84 totgeborenen Kindern. Der niedrigste Wert wurde im Jahr 1993 mit 44 Totgeburten erfasst. Da diese Zahl jedoch immer auch von der Gesamtgeburtenzahl eines Jahres abhängig ist, gibt die Totgeborenenquote ein besseres Bild über die tatsächliche Entwicklung ab. In den vergangenen 3 Jahrzehnten war die Quote im Jahr 1995 als auch im Jahr 2023 mit je 5,1 totgeborenen Kindern auf 1.000 Geborene am höchsten. Im Jahr 2015 war die Quote mit 2,7 am niedrigsten. In der Grafik ist zu erkennen, dass die Trendlinie der durchschnittlichen Werte über alle beobachteten Jahre einen Rückgang der Totgeborenenquote seit Anfang der 1990er-Jahre bis zum Jahr 2010 zeigt und seitdem wieder einen Anstieg. Ob der eingangsgenannte leichte Rückgang bei der Totgeborenenquote im Jahr 2024 eine erneute Trendumkehr oder einen einmaligen Effekt darstellt, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.

Bitte beachten: 

Die Zahl der Totgeburten hängt von der jeweils geltenden rechtlichen Definition der Totgeburt ab. Als totgeboren gelten in Deutschland Kinder, bei denen sich keines der folgenden Merkmale des Lebens außerhalb des Mutterleibs gezeigt hat: Herzschlag oder pulsierende Nabelschnur oder Einsetzung der natürlichen Lungenatmung. Totgeborene wurden vor 1994 statistisch als solche erfasst, wenn das Geburtsgewicht bei mindestens 1.000 Gramm lag, ab 1994 wurde dieser Grenzwert zu 500 Gramm geändert und seit 2018 muss ein Grenzwert von mindestens 500 Gramm oder die  24. Schwangerschaftswoche erreicht sein. Diese Regeln gelten nicht bei Mehrlingsgeburten.

Anzeige